Hallo Katja
Eine wirklich schwierige Situation.
Spontan würde ich sagen dass man es so akzeptieren muss. Du schreibst dass Du nie böse mit ihr warst und versucht hast alles zu dritt zu klären.
Du solltest nicht alles widerstandslos hinnehmen, sondern auch Deine ehrliche Meinung sagen. Verhalte Dich natürlich und normal, schlucke Deine Gefühl nicht herunter.
Sonst rumort das ganze in Dir und platzt irgendwann zu unpassenden Situationen aus Dir heraus, da versteht Dich dann gar keiner.
Es sieht so aus als ob eine Konstellation entstanden ist, in der jeder seine eigene Tochter hat.
Wie steht denn Dein Mann zu EURER Adoptivtochter?
Vielleicht missfällt es ihm dass er mehr Zeit mit der Adoptivtochter verbringen muss als mit seiner leiblichen Tochter.
Das spricht er sicher nicht offen aus, weil es sich nicht gehört, aber innerlich fühlt er vielleicht so und verteidigt deshalb auch das Fehlverhalten seiner leiblichen Tochter.
Wenn er keine leibliche Tochter hätte, wäre all das mit der Adoption kein Problem, ich denke dass er dann auch weniger Distanz zu allem hätte und sich mehr einlassen könnte.
Hier jedoch glaube ich dass ihn sein schlechtes Gewissen von vielem abhält.
Ja, er hat ein schlechtes Gewissen und sein Verhalten ist auch davon bestimmt. Daher verhält er sich Dir gegenüber inkorrekt. Steht nicht auf Deiner Seite, ist illoyal, weil er loyal gegenüber dem leiblichen Kind sein will.
Dadurch entscheidet er sich für eine Seite und dadurch wird die Familie in zwei Teile gespalten.
In Anbetracht der Situation doch eine natürliche Reaktion mit der man wohl lernen muss zu leben, weil einfach Bedigungen vorhanden sind, die dahin führen. Nämlich dass er ein Kind aus einer anderen Beziehung hat, Du kein leibliches Kind bekommen konntest und ihr ein Kind adoptiert habt.
Sara unten hat Recht, der Umstand der Blutsverwandtschaft spielt gerade bei Männern eine sehr große Rolle. Dadurch dass die Kinder meist durch die Mütter betreut, umsorgt und versorgt werden, läuft ihr Interesse am Kind über die Blutsverwandtschaft, das ist ihr roter Faden.
Es hätte auch anders ausgehen können. Es gibt sicherlich Fälle in denen Väter nicht viel auf ihr Kind aus einer anderen Beziehung geben, weil es einfach woanders aufwächst und dann völlig bei einem Adoptivkind das bei ihnen lebt aufblühen. Es gibt alles ... Aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache.
Schön wäre es gewesen wenn er alles miteinander vereinbaren könnte, jedoch scheint ihm das schlechte Gewissen Probleme zu bereiten und ich denke dass das schlechte Gewissen auch schon vor dem Adoptivkind da war und alles jetzt nur extrem verstärkt wird.
LG