Hallo.
Jetzt habe ich mich extra hier angemeldet, weil ich mir etwas dringend von der Seele schreiben muss:
Mein Mann und ich werden in ca. einem Monat Eltern unseres ersten Kindes. Eigentlich sollten (und wollen) wir uns im Moment ausschließlich damit beschäftigen und uns darauf freuen.
Leider ist die einzige Schwester meines Mannes vor einigen Wochen gestorben und hinterließ ein ziemliches Chaos in Gestalt ihrer Kinder, ihres Lebensgefährten und eines Haufens Schulden. Die Kinder sind zwar teilweise schon volljährig, aber leider nur auf dem Papier. Mit der Situation, das Chaos zu ordnen, sind sie alle überfordert. Mein Mann versucht zu unterstützen, wo es geht, in dem er ihnen hilft, Anträge auszufüllen, das Erbe auszuschlagen, Unterlagen zu finden usw. Der Lebensgefährte meiner Schwägerin hilft ebenfalls, so gut er kann, ist aber etwas unerfahren. Macht ja nix. Er möchte auf jeden Fall das noch minderjährige jüngste Kind adoptieren, was ich großartig finde, weil es nicht sein leibliches ist und er sich genauso gut einfach "aus dem Staub machen" könnte, ohne Verantwortung zu übernehmen.
Klar, dass bereits diese Situation meinen Mann sehr belastet, sowohl nervlich als auch zeitlich. Hinzu kommt, dass ich bereits seit Beginn der Schwangerschaft zu nichts mehr nütze bin und, neben seinem Vollzeitjob, auch der größte Teil der Haushaltsführung und die Einkäufe an meinem Mann hängen bleiben. Er schläft schlecht und macht sich ständig Gedanken. Und damit belastet es auch mich. Ich möchte, dass es ihm gut geht.
Nun ist meine Schwiegermutter "wieder aufgetaucht". Sie lag zum Zeitpunkt des Todes ihrer Tochter im Krankenhaus und war erst ca. 3 Wochen später in der Verfassung, dass man ihr das mitteilen konnte. Rückwirkend betrachtet, wäre es aus unserer Sicht besser gewesen, sie hätte es erst noch später erfahren. Ihr Hauptanliegen, seit sie es wusste, war, möglichst schnell aus dem Krankenhaus herauszukommen und sich einzumischen. Absprachen, die zwischen meinem Mann, dem Lebensgefährten und den Kindern meiner Schwägerin getroffen waren, wurden von ihr ignoriert und torpediert.
Sie ist eine ziemlich herrische und kontrollbedürftige Frau, hat leider ihre Enkel unter dem Pantoffel und kann den Lebensgefährten ihrer Tochter nicht leiden. Ich will jetzt nicht alles aufzählen. Das derzeitige Ende vom Lied ist, dass dem Enkelkind, welches offiziell die Wohnung meiner Schwägerin übernommen hat, der Floh ins Ohr gesetzt wurde, diese mit Frist von zwei Wochen kündigen soll. Der Lebensgefährte meiner Schwägerin steht nicht im Mietvertrag und wird dann wahrscheinlich auf der Straße sitzen. Er bemüht sich bereits seit ihrem Tod um eine andere Wohnung, aber es dauert eben, eine zu finden, die er sich leisten kann. Was dann aus der Adoption wird, bleibt abzuwarten. Und das alles ohne Not. Man könnte mit der Kündigung auch warten, bis er eine neue Bleibe gefunden hat, solange er die Miete zahlt.
Mein Mann und ich empfinden die ganze Situation als sehr nervig. Es geht nur um Kontrolle und darum, jemand anderem eins auszuwischen.
Wir haben schon keine Lust mehr, überhaupt noch mit irgendjemandem der Beteiligten zu sprechen. Ständig beschwert sich jemand, wer was getan, nicht getan oder hätte tun müssen. Ein Gesprächsversuch mit Schwiegermuttern hat auch nichts gebracht, außer der bewährten Methode der emotionalen Erpressung (Losheulen und "Am besten, ich gehe wieder ins Krankenhaus").
Wenn uns die Kinder meiner Schwägerin nicht am Herzen liegen würden (obwohl wir die volljähirgen auch manchmal schütteln möchten, damit sie wach werden), hätten wir der ganzen "Bande" wahrscheinlich schon LMAA gesagt, zumindest für der Moment.
Ich weiß auch nicht, wie es nach der Geburt weitergehen soll. Zum einen sind wir erstmal genügend beschäftigt, unseren neuen Alltag auf die Reihe zu kriegen. Zum anderen möchten wir beide nicht, dass meine Schwiegermutter noch ein Enkelkind kontrolliert. Wir wollen es ihr aber auch nicht vorenthalten. Im Moment haben wir noch keine richtige Strategie hierfür, aber es stresst!