Hallo an alle,
ich habe mich extra hier angemeldet, um noch einmal ein paar Tipps bezüglich des Umgangs mit meiner Schwiegermutter zu bekommen.
Also: In den ersten ca. eineinhalb Jahren meiner Beziehung mit meinem Verlobten verstand ich mich sehr gut mir seiner Mutter. Für mich wäre sogar ein späteres Zusammenziehen in der Nähe meiner Schwiegereltern in Frage gekommen (wir wohnen ca. 90 km entfernt). Ich hatte auch den Eindruck, akzeptiert gewesen zu sein. Mir ist zwar schon aufgefallen, dass meine Schwiegermutter sehr an ihren beiden Söhnen klammert und für sie Entscheidungen treffen möchte, ich habe mich da aber raus gehalten.
Seit sich die Beziehung zu meinem Freund gefestigt hat, scheint sich bei meiner künftigen Schwiegermutter ein Schalter umgelegt zu haben und sie flippt völlig aus. Das geht nun schon knappe drei Jahre so. Ein paar Beispiele:
- Mein Freund hat einmal Wäsche bei mir gewaschen. Sie ist ausgeflippt und hat rum geschrien, weil er dies sonst immer von ihr hat machen lassen. Völlig haltlos warf sie mir vor, dass ich ihr ihren Sohn fernhalten wolle.
- Als wir den Wunsch äußerten, zusammen ziehen zu wollen, ist sie ebenfalls ausgerastet. Sie schrie mich an, dass ihr Sohn das sicherlich nicht wollen würde und ich ihn daran hindern würde, sein Studium zu beenden. Mein künftiger Schwiegervater ist passiv bzw. traut sich nicht seine Meinung zu sagen. Mein künftiger Schwager redet seiner Mutter nach dem Mund und schleimt um sie herum, um gut da zu stehen.
- Als wir es wagten, doch zusammen zu ziehen, hat sie kein gutes Haar an unserer Wohnung gelassen. Auch der Bruder meines Freundes und dessen Frau wollten uns überreden, dass wir nicht zusammen ziehen. Es sei "keine gute Idee."
Nun, meine Schwiegermutter fing an, ihren Hass auf mich, auf ihren Sohn zu übertragen. Sie machte ihn, gemeinsam mit ihrem Sohn psychisch derartig fertig, dass er tatsächlich über Monate nichts mehr für sein Studium auf die Reihe bekam. Er wurde beleidigt ("guck an wie du aussiehst, schaff erstmal das was dein Bruder geschafft hat, du bist so dick geworden, wie sieht das denn aus, verdien du erstmal das was dein Bruder verdient...") . Mein Freund war sehr verletzt und hat sich zurück gezogen. Als es eine Aussprache geben sollte, wurde mir und sogar meiner Mutter, die von all dem gar nichts wusste, in die Schuhe geschoben, meinem Freund all das einzureden. Seine Mutter behauptete, nie etwas gegen uns und ihn oder gegen unsere Wohnung gesagt zu haben. Sie bleibt bis heute standhaft, wir würden lügen, angestiftet durch mich und sie ist so arm dran. Dabei geht es uns wirklich nicht gut.
Die "Ausgangssituation" spitzte sich in so fern zu, dass immer neue Beleidigungen fielen. Grundsätzlich streitet meine Schwiegermutter alles ab und ihr anderer Sohn verteidigt sie. Dann wurde aktiv gegen unsere Beziehung gehetzt:
- "Mir scheint so, als dass du Zweifel hast, ob sie die Richtige ist".
- Zu meinem Freund: "Du hast etwas über sie zu mir gesagt, das ist so heftig, sie würde sofort ihre Sachen packen und gehen". Vehement wird der Inhalt nicht genannt. Mein Freund sagt, dass seine Mutter lügt.
- "Ich könnte einiges über sie sagen, tu es aber nicht".
- "Sie verleumdet und ihre Mutter auch".
- In meinem Beisein wurde meinem Freund gesagt, welche Frau aus dem Dorf so gut zu ihm gepasst hätte.
Oh man. Seit sieben Monaten ist nun unser Sohn auf der Welt. In der Vergangenheit mussten wir mehrfach hören, dass meine Schwiegermutter keine Oma werden möchte. Einmal wurde uns gesagt, dass man uns wahrscheinlich zu einem Kind nicht gratulieren würde. In der Schwangerschaft interessierten sie sich null für mich.
Nun wollen sie aber an den Kleinen ran. Wir hören nur noch: UNSER, UNSER UNSER. Unser Enkel, unser Sonnenschein...
In einer Karte an unser Baby wurde sogar schon unterschwellig gegen uns argumentiert ("wir hoffen, dass dir deine Eltern erlauben werden, uns zu sehen..., wir hoffen, dass wir dich erleben dürfen...") Alles sehr theatralisch und natürlich trifft sie keine Schuld.
Ich weiß einfach nicht wie ich mit dieser Frau umgehen soll. Mein Verlobter steht 100% hinter mit und respektiert meine Entscheidungen. Er selbst meldet sich kaum mehr bei seinen Eltern, weil es nur Streit gibt. Aber er vermisst sein Heimatdorf. Seine Eltern fordern massiv den Kontakt zum Kind ein und terrorisieren uns mit E-Mails. Ich kann meiner Schwiegermutter aber überhaupt nicht vertrauen. Ich habe solch eine Angst, dass sie unser Kind gegen uns aufhetzen könnte. Sie versuchte es ja auch mit meinem Freund und diese Karte an unseren Sohn sprach auch schon Bände, selbst in dem Alter! Sie möchte mir einfach nicht beweisen, dass ich ihr vertrauen kann und ich kann es auch nicht. Bei der Taufe unseres Sohnes hat man auch erlebt, dass diese Familie mich als Mutter überhaupt nicht respektiert. Unser Sohn wurde von der anderen Schwiegertochter einfach aus den Armen seines Patenonkels "geholt", ohne den Kleinen anzusprechen und der Schwiegermutter überreicht. Mein künftiger Schwager stand mit der Kamera bereit und machte Fotos, ich wurde von keinem angeschaut, man wollte nur mein Kind. Ich sagte sogar noch zu der Schwägerin meines Freundes, dass wir an diesem aufregenden Tag nicht möchten, dass der Kleine rumgereicht wird und sie ihn bei seinem Patenonkel lassen soll. Meine Aussage wurde ignoriert und der Kleine mitgenommen.
Wie soll ich mit der Situation umgehen? Wie den Kontakt gestalten? Wir leiden so sehr, am Liebsten würde ich den Kontakt abbrechen. Aber ich kann doch meinem Kind nicht die Großeltern vorenthalten. Wenn wir mal ein paar Wochen nichts von denen gehört haben, dann ging es uns gut. Gespräche oder Briefe bringen nichts, es wird nur abgestritten, beleidigt und auf mir und sogar meiner Mutter herum gehackt. Ich verstehe nicht was ich dieser Frau getan habe. Ich habe den Eindruck, dass es für sie ausreicht, dass ich mit ihrem Sohn eine Familie gegründet habe, um mich zu hassen. Mein Freund könnte sich vorstellen, den Kontakt auf ein bis zwei Besuche im Jahr zu reduzieren. Was mache ich aber, wenn mein Sohn später häufiger den Kontakt zu Oma und Opa einfordert? Was erzähle ich ihm dann? Was ist, wenn sie immer weiter gegen uns hetzt? Ich fühle mich durch diese Frau dermaßen psychisch am Boden und kann kaum mein Mamaglück genießen. Jeden Tag denke ich an diesen Konflikt, manchmal kann ich nicht schlafen. Ich komme nicht darüber hinweg, dass man so verlogen sein kann, so sehr sein Kind fertig machen kann und dass sie uns so wenig unser Glück gönnt. Was soll ich tun?
Danke fürs Lesen! Viele Grüße!
Mopa