Meine Schwiegermutter / - eltern!
Ich könnte mittlerweile ein ganzes Buch schreiben, da ich mit meinem jetzt Mann schon seit zwölf Jahren zusammen bin. Die Kurzversion des Ganzen schaut so aus, dass die Dame schlichtweg permanent eifersüchtig ist und sich ausgeschlossen fühlt. Ich habe einen lockeren Kontakt zu meinen Eltern, die sich vor ca. 5 6 Jahren getrennt haben. Meine Mutter lebt allein, mein Vater hatte schnell wieder eine Partnerin. Alle verstehen sich gut. Bis auf Kleinigkeiten passt alles. Meine Schwiegermutter bohrt, seit ich mit ihrem Sohn zusammen bin, umeinander sie hat so ein Übermutterungssyndrom, das mir sehr schnell sehr zu viel wurde. Ich war halt dann (nur) in normalen Abständen bei meinem Freund, er war öfter bei mir. Da hat das Problem für meine Schwiegermutter schon begonnen. Sie hat auch von Anfang an versucht, meine Eltern anzurufen, mit ihnen über mich und ihren Sohn zu reden, da hatte sie bei meinen Eltern nur kein Glück, die ließen uns nämlich einfach in Ruhe. Naja, so haben noch diverse Dinge statt gefunden über Heulattacken, weil ich nicht zum Geburtstag der Oma mitfahre, die frühe Panik, die Enkelkinder nicht sehen zu dürfen (ich war grade Anfang 20 von Kindern war überhaupt keine Rede). So lief alles mehr bedrückend als relaxed dahin, bis sich mein Freund und ich nach 8 Jahren tatsächlich getrennt haben. Unter anderem eben, weil er seinen Eltern immer Recht gab, ich wäre ja wirklich so selten bei ihm gewesen - meinen Grund hat er nie so richtig akzeptiert, obwohl er selber ja schon oft genug von seiner Mutter genervt war. Außerdem gab es Phasen, in denen ich teilweise drei vier Tage am Stück bei ihm war.
Nach einem Jahr der Trennung haben wir uns aber wieder versöhnt und gemerkt, dass wir einfach seelenverwandt sind und haben uns dann nach einem weiteren Jahr entschlossen zu heiraten (er nahm sich vor, auf meiner Seite zu stehen und mich vor seinen Eltern zu verteidigen!). Seine Mutter die lag damals im Krankenhaus brach in Tränen aus! Vorher hat sie mir noch mitgeteilt, wie sich eine Ehefrau in bestimmten Situationen zu verhalten hat! Ich war nach dem Gespräch so platt, dass ich meinem Mann sagte, vielleicht wäre es doch besser, die Hochzeit zu verschieben oder lieber gar nicht zu heiraten. Gott sei Dank stand dies für ihn aber gar nicht zur Debatte. Seine Mutter versuchte also wieder Dinge zu organisieren, Termine auszumachen für den Tag nach der Hochzeit usw. sie kam nur so halb durch, und die Aufgabe, mit der wir sie eigentlich betraut und einbezogen hätten, die hat sie nicht erledigt.
Ganz schlimm war für die Gran Madam auch, dass sich mein Mann und ich ein neues Auto gekauft haben. Einen netten praktischen Kleinwagen. Der Kommentar, nachdem wir das Auto gekauft hatten war ein entsetztes: Das ist ja nett, dass wir das auch schon erfahren wenn dann mal eine Wohnung oder ein Haus gekauft wird, werden wir bitte aber schon im Vorhinein informiert und einbezogen! Ich war mal wieder auf 180! Mein Mann sagt dazu wie meistens gar nichts! Und jetzt kommt der Höhepunkt: Am Donnerstag hatte mein Mann ein Gespräch mit seinen Eltern, weil wir sie tatsächlich in unsere Zukunftspläne mit einbeziehen wollten (um ihnen eben dieses Gefühl zu nehmen, wir würden sie immer ausschließen). Ich hab ihm schon gesagt, er solle sich nicht wieder in Grund und Boden reden lassen folgendes passierte: Mein Telefon klingelte, es war mein Mann. Ich nahm den Hörer ab mir antwortete aber keiner mein Mann hatte das Handy in der Hosentasche und rief mich aus Versehen an! Ich konnte dann mithören, was da alles so im Gespräch war. Es ging zu 99% nur um mich: Die liebe Schwiegermama sagte zu ihrem Sohn: Also ich muss dir schon sagen, ich hab mir immer gedacht: in was für eine Familie heiratest du da ein! Du kannst dir gar nicht vorstellen, was wir mit deiner Frau, seit du 17 Jahre alt bist, alles mitgemacht haben (zur Erklärung: ich habe weder Drogen zu mir genommen, noch hatte ich ein Alkoholproblem, noch Geldsorgen noch sonst was - ich habe studiert, nach meinem Examen und einem Jahr Auszeit und Jobben in einem anderen Bereich mich durch mein zweites Examen gekämpft und verdiene jetzt in meinem Beruf gutes Geld und fühle mich sehr wohl! - da haben sie schon wahnsinnig viel mit mir mitgemacht!)weiter ging das Gespärch oder bessergesagt der Monolog seiner Mutter so: "Du hast keine Vorstellung davon, wie es hier bei uns seelisch und psychisch seit Jahren zugeht. Und das ist jetzt nur ein Bruchteil dessen, was sie losgelassen hat. Es ging dann wieder um den Wohnort, der ihnen nicht passt und diverse andere Dinge, u.a. auch um meine Familie. Was mich am meisten traf war, dass mein Mann keinen Ton sagte! Ich hab ihn zu Hause natürlich zur Rede gestellt und habe in meinem Leben noch nie so rumgebrüllt! Ich war so erschüttert und sauer und traurig, weil mich das trotz allem Geschehenen echt schockte! Mit meinem Mann war ich mir dann aber doch relativ schnell einig, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen war, Grenzen zu setzen. Das tat besser gesagt versuchte er nun gestern Abend. Er sagte seinen Eltern, dass das nicht in Ordnung war, wie sie am Donnerstag über mich geredet hätten. Und dass er mit mir über alles gesprochen hätte. Zu mehr kam er nicht: im Wechsel redeten jetzt sein Vater und seine Mutter auf ihn ein. Von ihm kamen in eineinhalb Stunden höchstens fünf Sätze. Sie fingen BEIDE an zu heulen, machten ihrem Sohn Vorwürfe, dass er mir Dinge erzählen würde, die mich so ungefähr nix angingen, und sie hätten gedacht er würde das für sich behalten. Der Oberhammer war dann, dass sie ihm dann noch vorwarfen, er habe jetzt endgültig das Vertrauen zu ihnen zerstört und ER habe alles kaputt gemacht. Alles was sie wollten wäre gewesen, dass es uns gut geht und sie hätten immer alles nur für ihre Kinder und Enkelkinder getan, dass es denen gut gehen würde. Ihre ganze Arbeit, alles hätten sie immer für ihr Nachfahren gemacht, nie für sich selber. Sie würden nur für das Wohl ihrer Kinder leben. Sie hätten ihnen immer alles erlaubt und ihnen nie Steine in den Weg gelegt. Und jetzt hätte MEIN MANN alles zerstört! Dann sagten sie ihm, sie würden sich jetzt nicht mehr melden.
Ich bin so entsetzt über das alles! Am liebsten hätte ich sie noch mal angerufen und ihnen gesagt, dass sie Psychoterror betreiben würden!! Aber ich habe es meinem Mann zuliebe nicht getan. Der saß nämlich dann auch heulende in der Ecke tatsächlich mit dem Gefühl, er sei an allem was je passiert sei Schuld. Ich bin echt am Ende. Ich kann diese Dinge auch nicht auffangen - meiner Meinung nach bräuchte da jeder einzelne einen Psychologen! Ich bin total ratlos! Und das waren ja auch nur einige Ausschnitte, was in den ganzen Jahren schon alles vorgefallen ist! Zudem kommt, dass ich schwanger bin und mir das alles zu viel ist. Ich muss mich echt zusammenreißen trotz des ganzen Stresses ruhig zu bleiben und mich nicht allzu sehr auszuregen! Ich weiß gar nicht, wie das weitergehen soll! Wer muss jetzt als nächstes was tun? Sind wirklich mein Mann und ich an der Reihe alles wieder grade zu biegen? Wären jetzt nicht eigentlich mal meine lieben Schwiegereltern dran???? Ich komme mir vor wie im Irrenhaus! Ich habe meinem Mann aber auch ganz klar gesagt, dass ich ihm den Kontakt zu seinen Eltern trotz aller Vorkommnisse nie verbieten würde, genauso wenig wie den Kontakt unseres Kindes zu ihren Großeltern. Alles was ich will ist ein bisschen ein entspannteres Verhältnis und mein Recht auf ein eigenständiges Leben! Wie aber Leuten klar machen, die sowas an sich nicht ran lassen???