Hallo, nachdem ich (M) mich schon öfters in diesem Forum "umgesehen" habe bin ich nun zu der Entscheidung gekommen mich hier auch einmal zu äußern und Euch um Eure Meinung zu meinem Thema zu bitten.
Wir sind seit 6 Jahren verheiratet und zwischenzeitlich stolze Eltern eines süssen Jungen. Meine Frau arbeitet halbtags und ich ganztags, der kleine geht in den Kindergarten und nachmittags ist meine Frau für ihn da.
Jetzt habe ich allerdings ein immer wiederkehrendes Thema was meine Beziehung zu meiner Frau und meinen Schwiegereltern betrifft.
Meine Frau ist das einzige Kind meiner Schwiegereltern und entspricht für mich in einigen Punkten dem Klischee vom Einzelkind. Sie ist lange Zeit der Mittelpunkt Ihrer Familie (Eltern,Tanten und Omas und Opas gewesen bzw. heute noch). In der Familie meiner Frau gibt es wenig Kinder (Die Mutter hat drei Schwestern/Schwager und drei Nichten die allerdings alle weit später auf die Welt kamen als meine Frau) und es war scheinbar üblich das die Eltern meiener Frau die Tochter bei Bedarf bei den Grosseltern "parkten" damit sie ausgehen oder auf Partys gehen konnten.
So ist es meine Frau gewohnt das sie Urlaub bei den Grosseltern machte und auch nach dem Kindergarten/der Schule zur Oma ging zum Mittagessen. Ich denke das ist ja auch nicht verwerflich. Nun habe ich in diversen Gesprächen mit meinen Schwiegereltern öfters zu hören bekommen das die Tochter ja etwas ganz besonderes ist und das ich sicher verstehen kann das man "so jemanden" nur ungerne gehen lässt. Kurz gesagt ist sie gerne der Mittelpunkt ihrer Familie und hat auch regen Kontakt mit Mutter und Tanten. Seit unser Sohn auf der Welt ist sind die Tanten immer mit anwesend wenn wir zu besuch zu Ihren Eltern fahren. Kommen ihre Eltern zu uns zu Besuch dann ist meist mindestens eine Tante (manchmal mit Anhang) dabei. Bis vor zwei Jahren war es auch üblich das Ihre Eltern regelmässig alle ein bis zwei Monate bei uns zu Besuch übers Wochenende gewohnt haben (Ihre Eltern wohnen 250km entfernt von uns). Was mich am meisten an den Besuchen und den logischerweise stattfindenden Gesprächen störte war der immer wiederkehrende Inhalt: die Tochter ist ja so intelligent und muss was aus sich machen, früher war Sie ja oft auch mal am Wochenende bei den Grosseltern oder hat ein bis zwei Wochen Urlaub bei den Grosseltern gemacht. Letztgenanntes kam zur Sprache als unser Sohn da war. Ich habe dann irgendwann einmal geäussert das ich gegen Stipvisiten ihrer Eltern nichts habe aber das ich keine Übernachtung mehr bei uns haben möchte, auch die regelmässigen Besuche fand ich dann irgendwann penetrant. Waren die Schwiegereltern zu Besuch ging meine Schwiegermutter mit meiner Tochter zum Friseur und Shoppen. Der Schwiegervater konnte sich dann selbst beschäftigen. Seit nun unser Sohn da ist kommen meine Schwiegereltern zu Besuch und "greifen" sich als erstes unseren Sohn. Er wird dann auf den Schoss genommen, der Opa spielt mit ihm - das ist ja nicht verwerflich aber die Art wie sich der kleine gegriffen wird gefällt mir nicht. Das sind keine Besuche von uns sondern hier wird der Enkel besucht. Meine Schwiegermutter ist halbtags berufstätig und war dies auch schon zu der Zeit als meine Frau in den Kindergarten ging, es reichte ihr auch das nur ein Kind da war, dem Kind wollte man ja was bieten wie z.B. Fernreisen, ein Pferd etc.. Im Elternhaus meiner Frau gingen die Schwestern meiner Schwiegermutter ein und aus und es wurde viel mit den Schestern unternommen. Das mein Schwiegervater dort nur einen Sitz aber keine stimme hat ist mir in den letzten Jahren bewusst geworden - wenn es um das Thema Haustiere geht dann sagt meine Schwiegermutter sie möchte einen grossen Hund haben, ich fragte meinen Schwiegervater ob er denn auch einen grossen Hund haben möchte und bekam zur Antwort: ach, ich brauche keinen Hund. Was ich damit sagen möchte: mir scheint das hier eine - verzeiht den Ausdruck - "Weiberwirtschaft" herrscht und die Männer arbeiten gehen dürfen, die Selbstverwirklichung betreiben die Frauen für sich selber (Wellness-Urlaub, Kneipentouren der Schwestern).
Nun mein Thema mal kurz auf den Punkt gebracht: Ich möchte nicht das mein Sohn von meinen Schwiegereltern über die Maßen vereinnahmt wird und ich wünschte mir das sie ihre Tochter endlich loslassen können.
Was mich ständig aufregt ist das ich den ganzen Tag (teilweise 12h) arbeite um genug Euro für ein komfortables Leben zu verdienen und dann zu Hause abspülen darf, meine Hemden bügeln muss und aufräumen muss. Ich habe manchmal das Gefühl das meine Frau aus einem Elternhaus stand in welchem Hausangestellte den Haushalt erledigt haben. Häuslichkeit ist ja nicht jedem gegeben aber wenn Kinder da sind dann denke ich sollte doch auch eine gewisse Grundordnung eingehalten werden und vorgelebt werden. Über die Unordnung bei uns zu Hause rege nur ich mich auf, wenn meine Schwiegermutter zu Besuch kommt wird das übergangen und der Enkel ist der Mittelpunkt.
Wie es mir als Mann dabei geht wenn ich nach Hause komme und erstmal abspülen (wir haben zwar eine Spülmaschiine aber Töpfe spüle ich immer noch per Hand) darf damit wenigsten nicht der Abwasch der letzten Tage (manchmal lasse ich bewusst das Geschirr ein paar Tage stehen) Beine bekommt interessiert höchsten meine Mutter die mir gelegentlich sagt das ich zuviel Geduld habe.
Meine Frau ist Langschläferin, das hat sich auch nach der Geburt unseres Sohne geändert. Ich weiss nicht wie oft ich Nachts aufgestanden bin um ihm die Flasche zu geben oder ihn frisch zu wickeln, während meine Frau sich höchsten einen (ich übertreibe, wiewohl Sie dies tatsächlich das ein oder andere mal getan hat) Finger ins Ohr steckte um weiterschlafen zu können.
Ich denke nicht das ich meine Frau als "Heimchen am Herd" wünsche, ich verlasse mich ganz auf sie und möchte Sie niemals einengen. Sie ist auch mobil, hat einen eigenen sehr komfortablen Geländewagen und kann sich absolut frei bewegen wir haben ein gemeinsames Konto über welches sie frei verfügen kann.
Vielleicht bin ich auch nur beruflich zu angespannt und sehe manche Sachen zu eng.
Gespräche mit meiner Frau führen nur dazu das ich ein Macho bin.
Jetzt ist mein Text doch etwas länger geworden, ich hoffe nicht zu chaotisch und sprunghaft und nun Bitte ich Euch um Eure unverblümte Meinung.
Vielen Dank und einen schönen Sonntag noch