Hallo,
ich bin neu hier und hoffe inständig, dass ihr mir weiterhelfen könnt.
Ich fange am Besten mal von vorne an.
Meine Tochter ging seit dem 8. Monat zur Tagesmutti, mit der ich sehr zufrieden war. Leider musste ich nach drei Jahren wegziehen. Im neuen Umfeld gab ich sie dann in den Kindergarten, damit sie auch lernt, soziale Kontakte zu knüpfen. Das klappte auch sehr gut und sie war in ihrer Gruppe sehr beliebt.
Nun sind wir vor einem Monat wieder umgezogen. Mittlerweile ist sie fünf Jahre alt. Es bestand nun die Möglichkeit, sie im Hort unterzubringen - kommt dieses Jahr in die Schule -, in den Kindergarten, der leider etwas weiter entfernt vom Zuhause liegt oder zur Tagesmutti, die zwei Minuten von uns entfernt wohnt.
Wir entschieden uns für eine Tagesmutter, da ich der Meinung war, dass sich vier Monate im Kindergarten nicht lohnen. (Ab dem 1.8. wechselt sie dann in den Hort).
Das Jugendamt nannte mir zwei Tagesmuttis. Die erste erreichte ich leider nicht, obwohl ich es stets und ständig versuchte. Problem bei uns war, dass wir nach dem Umzug nur eine Woche Zeit hatten, eine Betreuung zu finden, zwecks Urlaubsende.
Also, kontaktierte ich die 2. auf meiner Liste, die am Telefon schon unsympathisch rüber kam. Nach einem anfänglichen Dämpfer beruhigte mich mein Freund und meinte, man müsse sie erstmal persönlich kennenlernen. Gesagt, getan.
Drei Tage später gingen wir gemeinsam mit unserem Kind hin. Die Tagesmutter erzählte von ihrer langjährigen Erfahrung (16 Jahre) und obwohl ich kein reines Gefühl hatte, stimmten wir zu. Was blieb uns auch anderes übrig, bei der kurzen Zeit.
Die anfängliche Euphorie meiner Tochter ließ bereits am zweiten Tag nach, was mich doch sehr stutzig machte. Nachdem sie eine Woche betreut wurde, erzählte sie mir auch, warum.
Zu dem Zeitpunkt waren die Osterferien. Meine Tochter wurde immer sehr früh hingebracht. Sie erzählte mir dann beim Essen, sie wolle nicht "Frühmittagsschlaf" machen, was ich nicht verstand. Sie erklärte mir, sie müsse sich morgens nochmal hinlegen mit der Tagesmutter, bis die anderen Kinder kämen. Sie müsse zwar nicht schlafen, könne eine Kassetten hören. Das gefiele ihr aber ganz und gar nicht. Das nächste, was ich dann zu hören bekam war, dass die Tagesmutter nie rausgeht, um mit den Kindern auf dem Spielplatz zu gehen, obwohl es nur so von Spielplätzen wimmelt. Sie gehen nur gemeinsam einkaufen und mit dem Hund. Die "Spielbetreuung" im Freien, machen ihre leiblichen Kindern mit den Tageskindern, was ich schon mal nicht okay finde.
Das alles hat mich zwar schon wütend gemacht, aber der Hammer kam, als sie meinte, die Tagesmutti liege manchmal auf der Couch, während der Fernseher liefe und döse oder sitze am PC und schreibe.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich tun soll.
Sicherlich ist der Beruf als Tagesmutti eine anspruchsvolle Herausforderung und ich denke, dass man auch mal Zeit zum Abschalten benötigt, aber ich bin einfach der Meinung, dass die geschehenen Dinge nicht okay sind. Wenn man sich einen solchen Beruf aussucht, dann muss man ihn auch mit Leib und Liebe ausführen, oder?
Ich hoffe, unter euch sind Tagesmuttis, die mir mit Rat zur Seite stehen können, denn zum Jugenamt möchte ich erstmal nicht gehen. Ich habe aber auch Bammel davor, mit der Tagesmutter persönlich zu sprechen, weil ich nicht möchte, dass meinem Kind dadurch Nachteile entstehen.
Ein letzter Punkt, der mich abnervt ist, dass jedes Kind am Ende des Tages eine kleine Süßigkeit erhält, wenn es "artig" war. Ein Tag hat meine Tochter keine Süßigkeit erhalten, weil sie "unartig" gewesen sein soll. Selbst wenn, dachte ich immer, dass Essen keine Erziehungsmaßnahme darstellen soll.
Es tut mir echt leid, wenn ich so viel geschrieben habe, aber ich hoffe, der eine oder andere kann meinen Ärger und meinen Frust verstehen und antwortet mir.
Liebe Grüße
N.