Zwischen meiner Schwiegermutter und mir entwickelt sich zunehmend ein Problem, von dem ich große Angst habe, dass es sich weiter zuspitzt, jetzt wo wir ein Baby bekommen. Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben. Hier ist die Situation:
Eigentlich komme ich gut mit meinen Schwiegereltern und auch den Geschwistern meines Freundes aus, allerdings was die Schwiegermutter angeht in letzter Zeit eigentlich nur weil ich mich mit meiner Meinung SEHR zurückhalte um keinen Streit zu verursachen. Das Problem ist, dass sie sehr dominant und teilweise sogar übergriffig ist, indem sie sich in die Angelegenheiten ihrer Kinder und auch mir als "Schwiegerkind" stark einmischt. Sie spielt gern die Chefin, was aber oft nicht hilfreich ist, weil sie Sachen über unsere Köpfe hinweg organisiert und dann auch noch beleidigt ist, wenn man dann sagt dass irgendetwas aber anders vereinbart war.
Jetzt, wo ich schwanger bin, spitzt sich das Problem noch weiter zu. Sie ruft mich häufig an und will immer wissen wie es mir geht (was ansich ja nett ist, dewegen ist es immer schwer dann in solchen Situationen Grenzen zu setzen). Wenn man dann mal was erzählt um nicht unhöflich zu sein (z.b. dass ich Probleme mit geschwollenen Füßen und Beinen habe), kommt dann erst mal ein 10minütiger Vortrag was ich alles dagegen machen soll etc. Mir ist das teilweise wirklich unangenehm weil ich nicht alle meine Probleme mit ihr ausdiskutieren will und weil sie auch nicht versteht dass es heute doch teilweise andere Ansichten zu bestimmten Themen gibt als damals zu ihrer Zeit. Beispielsweise war sie völlig überrascht, als wir mal zu Besuch waren und ich einiges nicht gegessen habe (Rohmilchkäse, Räucherschinken, das übliche eben was man in der Schwangerschaft nicht sollte), was ihr natürlich aufgefallen ist und ich ihr erklärt habe. Aber sie kann das nicht einfach hinnehmen sondern muss mir dann gleich erklären dass das damals nicht so war, sie in ihren Schwangerschaften alles gegessen hat und das hat ja auch nicht geschadet. Mich regt auf, dass sie einfach NICHTS mal unkommentiert lassen kann.
Dann ging es darum die Babysachen von ihren Kindern durchzuschauen um zu sehen was wir gebrauchen können. Leider musste ich feststellen, dass sie wirklich alles aufgehoben hat. Das erste Drama war schon, dass wir den "schönen" Familienstubenwagen nicht haben wollten, sondern einen modernen gebraucht von einer Kollegin bekommen. Da war sie schon zum ersten Mal beleidigt. Man muss dazu sagen, dass mein Freund und seine Geschwister zwischen Ende 20 und Ende 40 Jahre alt sind und entsprechend alt sind natürlich auch die Sachen. Es wurden mir dann Unmengen an Babywäsche aus dieser Zeit präsentiert. Aus Höflichkeit habe ich ja das Meiste schon genommen, auch wenn man das Meiste wahrscheinlich nur "im Notfall" benutzen wird, weil die heutigen Sachen einfach praktischer sind. Nur die Sachen die ein absolutes NoGo waren, habe ich abgelehnt, was jedes Mal wieder mit einem beleidigten Gesichtsausdruck kommentiert wurde. Ich habe dann mal vorsichtig angemerkt, dass heutzutage ja viele Sachen mit den Knöpfen im Schritt zum Wickeln praktischer sind und dass man heute Wickelbodys anstelle von Schlüpfer und Hemd oder "Jüpchen (?) anzieht, wo ich auf völliges Unverständnis gestoßen bin, denn damals hatte sie damit ja auch keine Probleme und sie wollte mir allen Ernstes einreden dass ich gleich mal mit einem Teddy das Wickeln üben soll damit ich sehe wie gut das geht. Die ganze Zeit musste ich mir spitze Kommentare anhören, beispielsweise ob mein Kind denn im Winter frieren soll, als ich die (jahzehntelang im Keller lagernden, natürlich nicht waschbaren) Fellschuhe ablehnte (mein Freund hat eine Hausstauballergie!). Diese Aktion war unglaublich anstrengend und nervenraubend für mich.
Ich weiß, das sind alles keine dramatischen Sachen die vorgefallen sind, aber ich sehe einfach, dass sich jetzt mit dem Baby viel Konflikpotential, was schon immer vorhanden war aber was man früher noch gut übergehen konnte, hervortreten wird und ich will mich nicht mit ihr verstreiten, weil ich ja an einem harmonischen Verhältnis interessiert bin. Mein Freund steht zwar prinzipiell auf meiner Seite (also hat die gleiche Meinung wie ich), aber sagt oft auch nichts in so einer Situation um keinen Streit zu provozieren und weil sie sich eh nicht ändern wird.
Zur Person meiner Schwiegermutter sei noch gesagt, dass sie 67 Jahre alt ist, die meiste Zeit Hausfrau war bzw. nur stundenweise gearbeitet hat (dies aber trotzdem ständig erwähnen muss) und sich völlig über ihre Kinder definiert. Sie stellt sich selbst ständig in den Vordergrund und muss ständig davon berichten was sie alles geleistet hat.