Hallo,
ich hoffe, mein Text ist nicht zu lang...
ich lebe seit 10 Jahren in einer mehr oder weniger funktionierenden Patchwork-Konstellation mit allen Höhen und Tiefen.
Als ich meinen Partner kennenlernte, gestand er mir sofort, dass es ihm finanziell nicht gut ginge und er jemanden sucht, der zu ihm zieht und sich an der Miete beteiligt. Daraufhin bin ich mit meinen Kindern (er hatte auch schon welche) zu ihm gezogen, habe zu Miete und Lebensunterhalt beigetragen und mich auch noch brav um seine Kinder und den Haushalt gekümmert - er war voll berufstätig, ich nur stundenweise.
Meine Eltern haben immer beide gearbeitet, ich bin es so gewohnt, dass eine Frau auch für sich selber aufkommen kann. Ich habe zwar nie toll verdient, kann mir aber mein Geld sehr gut einteilen, so dass es immer gereicht hat. Auch seine Kinder habe ich teilweise mit durchgefüttert.
Irgendwann ist die Situation aber eskaliert, ich habe nicht eingesehen, den Haushalt zu schmeißen und dazu noch Miete zu zahlen und fühlte mich nur noch benutzt. Schließlich bin ich mit meinen Kindern und der inzwischen geborenen gemeinsamen Tochter in eine eigene Wohnung gezogen, seitdem führen wir wieder getrennte Haushalte und getrennte Kassen, was so halbwegs gut läuft.
Da wir sehr gerne unterwegs sind, habe ich ihn schon öfters eingeladen, meist Kurzreisen übers Wochenende (London, Prag, Italien), aber auch schon mal eine Fernreise. Ich wusste vorher, dass er nichts beisteuern kann, aber der Urlaub war es mir wert. Ich wollte es auch nie aufrechnen. Auch zu seinem Geburtstag habe ich ihm immer eine Kurzreise geschenkt.
Nun haben sich seine beiden großen Söhne zum Geburtstag eine Wochenendreise mit ihm gewünscht - in ein Sporthotel nach Italien. Das ist eine nette Idee, wenn man sich das leisten kann... Wenn jemand aber permanent pleite ist, dann ist das vielleicht ein bisschen teuer... Aber er wird es machen. Ich bin völlig vor den Kopf gestoßen: seit 10 Jahren an seiner Seite, alles für ihn und seine Kinder getan - nie eine "Belohnung" dafür erhalten. Er stöhnt permanent darüber, wie pleite er ist, schenkt ihnen aber nicht nur diese Reise sondern hat ihnen auch noch eine Fitness-Station für ihr Zimmer besorgt - so eine riesige Kraft-Maschine wie man sie im Fitness-Studio findet! Auch die Geschenke der letzten Jahre waren nie ohne: bei ihm hat jedes Kind seinen eigenen Computer - wir teilen uns ein Laptop zu dritt. Auch Handys und schicke Fahrräder gab es schon - bei ihm, nicht bei mir..
Wenn ich mit ihm darüber diskutieren will, sagt er ich gönne seinen Kindern nichts und würde alles aufrechnen wollen. Würdet ihr euch das gefallen lassen?