Das tut weh....
Lieber Floh,
erst einmal möchte ich Dir sagen, daß Du mit diesem Problem nicht allein bist, dennoch ist es gerade als Mutter sehr schwer, solche Entwicklungen, wie sie bei dir gerade stattfinden, zu aktzeptieren.
Doch fangen wir erstmal langsam an: deine Tochter sieht vermutlich ihren Vater regelmäßig am Wochenende. Wie reagiert er auf sie? kennt er die Problematik, die bei Dir zu Hause herrscht? Vorallem, wie ist das Verhältnis deinerseits zu deinem geschiedenen Mann? Redet ihr noch miteinander über die Kinder? Könnt ihr normal miteinander umgehen? Oder liegen da massive Probleme vor?
Ich denke, da beginnt schon die Problematik. Wer hat das Sorgerecht? Ihr beide, oder Du? Und ich bin sicher, daß Du deine Tochter sehr liebst, es dir also wehtun würde, wenn sie sich entscheiden würde, zu ihrem Vater zu gehen. Und warum sagt sie solche Dinge zu Dir, das ist doch grausam...
Aber andererseits auch wieder nicht, denn sie macht sich Luft, versucht meiner Meinung nach, Aufmerksamkeit zu bekommen, versucht, beachtet zu werden. Nimmst Du dir Zeit für deine Kinder? Nimmst Du dir Zeit für DICH und DEINE Kinder?
Nimmst Du wahr, daß deine Tochter vielleicht ein Problem hat, mehrere sogar, vorallem durch die Trennung von deinem Mann, ihrem Vater. Meiner Meinung nach sind das Warnsignale, die keinesfalls unbeachtet bleiben sollten. Ich rate Dir dringend, eine Beratungstelle aufzusuchen, sei es ProFamila, oder das Diakonische Werk. Dort gibt es Sozialpädagogen, die sich mit solchen Problemen auseinandersetzen, mit DIR gemeinsam Lösungen finden wollen, die Situation entspannen können. Wenn Du allerdings zunächst anonym bleiben möchtest, und Dir alles von der Seele reden möchtest, dann ruf die Telefonseelsorge an 08001110111(kostenloser Service 24 Stunden), dort kann man dir ebenfalls dann auch Adressen vermitteln, die dir weiterhelfen können.
Ich möchte ersteinmal noch sagen, daß Du deiner Tochter auf gar keinen Fall Deine Wut darüber zeigen solltest, sondern bleib neutral, auch wenn es schwer ist. Kinder machen sich ihr Bild, glaube mir, aber sie werden eben auch oft beeinflußt von Dritten.
Wenn Du ihr das Zeichen gibst, daß Du nicht willst, daß sie zu ihrem Vater geht, der noch bei seinen Eltern wohnt, die beide *alkoholabhängig sind*, wird sie es erst recht machen wollen. Ich würde an deiner Stelle ersteinmal deinem Exmann klarmachen, daß seine Eltern nicht gerade ein Umgang für ein 8-jähriges Mädchen sind. Was das Jugendamt dazu sagen würde, weiß ich nicht......
Dennoch, laß Dich nicht entmutigen, sondern informier dich, es gibt Hilfe- man muß sie nur in Anpruch nehmen wollen- ich weiß , wovon ich rede.
Floh, zum Abschluß möchte ich Dir von Herzen viel Kraft und Mut wünschen, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, daß nach einer Trennung Kinder furchtbar leiden, und die verschiedensten Reaktionen kommen, also keine Panik.
P.S.Und wenn du deinen Kinder schon nie schlägst, der Klaps auf den Popo is dann bitte was????? Ist nicht böse gemeint, sondern nur eine Frage, die mich nicht losläßt....
Mit vielen lieben Grüßen
Nicole