Danke, dass ihr meinen Beitrag lest.
Ich bin mit meinem Freund schon seit 4 Jahren zusammen, wir sind eine richtige Patchwork-Familie. Er hat einen Sohn aus seiner vorherigen Ehe, ich selbst habe 3 Kinder.
Seine Ehe ging ziemlich unfein auseinander, der gemeinsame Sohn (9) klammert extrem am Papa, ist jedes 2. Wochenende bei uns. Wenn er dann da ist, hat man das Gefühl, er lebt auf einem Goldtablett, wird behandelt, wie Gott in Frankreich - bekommt wirklich ALLES, was er sich wünscht. Der Junge ist extrem materiell orientiert, sehr still, hat keinerlei Selbstbewußtsein und klammert extrem am Vater. Das geht soweit, dass er nicht einen Schritt ohne ihn geht. Wenn mein Freund auf die Toilette geht, dann wartet er vor der Tür, sobald er wieder rauskommt, nimmt er gleich seine Hand.
Ich habe durch sehr sehr viel Geduld seine Zuneigung gewinnen können, doch sobald ich nur einen Funken Kritik äußere, macht er zu und klammert noch mehr am Papa. Er wird im Sommer 10, kann weder die Uhr, noch Schnürsenkel, Inliner fahren oder schwimmen. Er interessiert sich für nichts, außer für seine Spielsachen, und davon haben wir mehrere Umzugskisten hier stehen.
Um jetzt mal auf den Punkt zu kommen, meine Tochter ist 13, steckt mitten in der Pubertät. Sie ist sehr feinfühlig und an ihr gehen diese Ungerechtigkeiten nicht vorüber. Ich selbst erziehe meine Kinder so, dass materielle Dinge wertschätzend sein sollten, überschütte sie nicht. Daher können sie sich über Geschenke noch richtig kindlich freuen.
Mein Freund konnte leider in den letzten 4 Jahren nur sehr schwer Zugang zu meinen Kindern finden, da hat er immer was zu kritisieren, meint, ich solle viel konsequenter sein. Die Kinder spüren, dass er sie nicht so in sein Herz aufnehmen kann, wie sie sich das vorstellen und sind enttäuscht.
Er ist nicht bösartig oder so, auf keinen Fall. Aber der Funke springt eben nicht über. Und mir tut das auch weh, weil ich mir die Zuneigung seines Sohnes auch verdienen musste und er gibt so wenig.
Sein Sohn darf alles, kann aber so gut wie nichts. Materielle Dinge sind wichtiger als ihm wirklich wichtige Dinge zu vermitteln. Er sieht nicht, dass der Junge verhaltensgestört ist und unterstützt das auch noch, indem er ihn, in meinen Augen, kauft.
Er scheint da etwas zu verwecheln. Meine Tochter würde sich so wünschen, nur einen Bruchteil dieser Aufmerksamkeit zu erhalten, jetzt schlägt ihre Wut in Hass um.
Ich hatte am WE Geburtstag, es war ein runder Geburtstag. Sogar an diesem Tag drehte sich alles nur um den Jungen, ich ging irgendwie unter - ich war sehr verletzt.
Ich weiß nicht wirklich, wie ich mich verhalten soll. Eine Trennung kommt für mich nicht unbedingt in Frage, ich möchte einfach, dass wir eine ganz normale Familie sind, die vor allem gerecht ist.
Es muss doch irgendeinen vernünftigen Weg geben, vielleicht hat jemand Erfahrung damit. Meine Tochter hat ADHS, es ist ohnehin nicht leicht mit ihr, aber sie hat ein sehr feines Gespür für Disharmonie.
Bitte helft mir mit euren Meinungen. Danke :cry: