Hallo ich weis nicht weiter,
mein Sohn, Ende März 6 Jahre alt, ist insgesamt ein sehr cleverer und aufgeweckter Junge. Sprachlich ist er seinen gleichaltrigen weit überlegen und er macht sich über alles viele Gedanken, kombiniert und zieht Schlüsse, mehr als andere Altersgenossen. Er ist auch ein sehr sensibles und oft weinerliches Kind. Er geht seit er 3 Jahre alt ist in eine Kita. Er lässt sich am liebsten bedienen, was das An- und Ausziehen anbelangt. In dieser Hinsicht ist er "stinkfaul". Sein kleiner Bruder, 3 Jahre alt, ist da ganz anders. Er will alles selbst machen. Er zieht sich heute schon fast selbständig an und aus und hilft dann noch seinem großen Bruder, der immer so tut, als könne er es nicht. Er hat nie Anstrengungen unternommen, seine Windel los zu werden. So haben wir mit 3,5 Jahren mehrere intensive Versuche unternommen. Die ersten Versuche schlugen jedoch fehl, und so sind wir dann wieder für ein paar Monate zurück zu den Windeln gekehrt. In den ersten Kita- Winterferien mit kapp 4 Jahren haben wir es dann jedoch erneut probiert, und das hat auf Anhieb Tagsüber super geklappt. Nachts war er leider noch nie trocken. gut 1,5 Jahre lang gab es am Tag keine Unfälle, nur drei oder viermal wurde seine Hose nass. Im September wechselte er dann im Kita in die Vorschulgruppe. Er hat sich aber auf Anhieb sehr wohl gefühlt und war hin und weg von den neuen Möglichkeiten, die sich ihm dort eröffnet haben. Auch die neue Erzieherin bestätigte, dass er sich sofort sehr gut integriert habe. Doch dann begann es, dass er immer wieder Pipi-Unfälle hatte. Manchmal sogar 2-3 Stück bis am Nachmittag. Zuerst dachte ich, dass er im Kita so in sein Spiel vertieft sei und alles so interessant ist, dass er sich immer vergisst. Doch dann fing er auch an, wenn wir irgendwo unterwegs waren in die Hose zu machen. Zum Schluss auch zu Hause, so das ich im teilweise 4-5 mal am Tag eine frisch Hose geben musste. Als er Anfang Dezember auch noch jedes zweite oder dritte großes Geschäft in die Hose machen, hatte ich die Nase aber wirklich voll. Die Untersuchungen von zwei Urologen / Ärzten waren ohne Befund. Vor den Weihnachtstagen, in denen ich immer entnervter wurde, habe ich dann nach Absprache mit dem Arzt kapituliert und ihm Tagsüber wieder Höschenwindeln angezogen. Er hatte nichts dagegen, schien sogar erleichtert. Ich sagte ihm aber, dass die Windeln nur für Notfälle seien, er aber weiter auf die Toilette gehen müsse. Doch nun habe ich die Befürchtung, dass sich alles ins Gegenteil verkehrt. Er geht nun eigentlich gar nicht mehr auf die Toilette, sondern lässt es einfach "laufen". Ich denke, dass er das sehr bequem findet. Zu Hause zwinge ich ihn, regelmäßig auf die Toilette zu gehen, doch das endet immer im Streit. Er sagt immer, dass er nicht muss, und dass er es mir sagt, wann er Pipi oder sein großes Geschäft machen muss. Doch das tut er dann nicht oder nur selten, sondern macht ohne was zu sagen in die Windel. Er geht wirklich nur sehr widerwillig auf die Toilette, es ist ihm offensichtlich lästig und er wehrt sich wenn ich in am Arm auf die Toilette ziehe. Lass ich die Windel weg, gehts immer in die Hosen und sagt es dann noch nicht mal.
Ich weiß nun nicht mehr, wie ich weiter mit der Situation umgehen soll. Er wird gehänselt, weil er weit und breit der einzige im Kita mit fast 6 Jahren ist, denn ich kenne, der noch Windeln trägt. Ein paar Kinder im Kindergarten machen immer komische Bemerkungen zu ihm, aber nicht mal das scheint ihn zu stören. Was ist nur los mit ihm?
Wenn ich ihn frage, warum er in die Windel gemacht hat, so sagt er, er hätte es halt nicht gemerkt. Doch das kann ich irgendwie nicht glauben, denn er hat es ja schon mal perfekt beherrscht. Manchmal (in den ganz seltenen Fällen, wo er doch mal sagt, dass er Pipi müsse), kann es dann sogar passieren, dass er 3 mal im 15 Minuten Takt muss und dann gehts doch noch schief. Wie kann das denn sein?
Es könnte natürlich auch einfach eine Masche sein, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Er ist generell sehr, sehr eifersüchtig auf seinen kleinen Bruder, der schon seit letzten Sommer, am Tag sehr gut trocken ist. Doch wie finde ich heraus, was die Ursache ist und wie soll ich damit umgehen. Leider kann ich nicht immer so ruhig und gelassen damit umgehen, wie ich gerne möchte und fahre dann schon manchmal aus der Haut, wenn er wieder den ganzen Nachmittag nicht aufs Klo will, und er seine Hosen oder Windeln nass und voll gemacht hat. Ich bin sehr verzweifelt und hoffe auf Ihre Hilfe! Im September diesen Jahres soll er in die Schule komme?
Ich bin allein erziehend und das geht eigentlich gut, muss aber sagen, dass ich als Kind selber bis 11 Bettnässer war, kann das in der Familie liegen?
Vielen Dank für die Ratschläge
Aline