Ich muß es loswerden, sonst platze ich noch.
In fast jeder Klasse gab es doch einen Prügelknaben, einen Vollidioten, einen, den alle gemeinsam ärgern konnten.
Diese Rolle wird meine Nichte wohl auch übernehmen.
Fangen wir ganz vorne an - währen der Schwangerschaft meiner Schwester gab es kein anderes Thema außer die Schwangerschaft.
Man durfte nicht im Umkreis von 30 Metern rauchen, sie hat alles klinisch rein gehalten, jedes Tier oder jeden Händedruck gemieden.
Alles außer Wasser und Sauerstoff (am liebsten der Sauerstoff in der Wohnung) wurde gemieden und verteufelt.
Als Baby durfte man meine Nichte nur auf den Arm nehmen, wenn man kein Parfum und kein Haarspray benutzt hatte. Die klinische Reinheit hielt an.
Tja, das Kind ist nun allergisch auf fast alles. Ich halte die Mehrheit der Allergien für Hausgemacht.
Das Kind hat kaum was vom Leben. Ständig sitzt sie wegen Hausgemachten Krankeiten beim Arzt. (Oder wegen eingeredeten)
Sie hat z.B. Neurodermitis (oder sowas; inzwischen bin ich mir nicht sicher ob es tatsächlich eine Neuro ist). Da viele Menschen mit Neurodermitis auch Asthma haben oder bekommen, hat das Kind viele Stunden in einer Asthmaschule verbracht, ohne die krankheit aber zu haben.
Dann ist die alle 2 Wochen krank (erkältet). Im Jahr wird ca 4-8 Mal (oder noch mehr) Antibiotika eingenommen.
Das Kind kann nicht wirklich Messer und Gabel koordinieren. Verdammt, sie kann sich nichtmal den Po abwischen ohne Mama zu Hilfe zu rufen.
Und sie ist 6 1/2 Jahre alt.
Meine Schwester ist bei jedem ihrer Schritte dabei. Auf jedem Ausflug, auf jedem Kindergeburtstag, überall. Wenn sie mal nicht mitkommen darf, dann hat sie kein Verständnis dafür.
Meine Nichte hat nicht gerade ein tolles Sozialverhaten. Sie schlägt, tritt, spuckt - hauptsache man sagt danach entschuldigung (hat Papa ihr echt so gesagt).
Daher hat sie kaum Freunde. Die die sie hat sind ein bis drei Jahre jünger als sie.
Aber auch Anweisungen von Erwachsenen nimmt sie nicht an. Weder von den Eltern noch von sonst wem. Sie macht ihr Ding.
Jetzt kommt sie im Sommer in die Schule. Ich frage mich wie das Kind das meistern soll. Sie ist schon jetzt im Kindergarten die ewige Außenseiterin.
Meine Schwester meinte, daß sie die Kinder aus dem Kindergarten auch nicht bräuchte. Besser keine Freunde als die aus dem Kindergarten.
In der Schule wird es aber nicht wirklich anders laufen.
Gestern sagte die Wörtlich zu mir
"Ich bin froh wenn sie nicht mehr im Kindergarten ist. Da ist sie gute 2-3 Stunden am Stück draußen. In der Schule ja nur in den Pausen"
auf meine Bemerkung daß sie aber dafür nach der Schule wohl rausgehen möchte kam als antwort
"wenn es denn sein muß, dann in den Garten. Aber da habe ich auch nicht immer Lust drauf."
Ja, meine Schwester lässt das Kind nichtmal alleine in den Garten.
Und zur Anmerkung - direkt vor der Tür ist ein Spielplatz. Und 200 Meter weiter noch einer. Die kann meine Schwester beide vom Fenster aus sehen.
Da darf die Kleine aber nicht spielen, weil der Sand da ja so dreckig ist.
Sie darf sich nicht schmutzig machen und soll mit so wenig Dreck wie nur möglich in Berührung kommen.
Sandspiele im Kindergarten sind schon nicht geren gesehen, weil die Hosen da so schmutzig werden.
Weil das Kind halt so selten raus kommt ist sie natürlich auch so oft krank.
Außerdem hat sie noch nicht einmal ein wenig eigenverantwortung übernehmen müssen. Oder sie hat nie was getan, worauf sie danach stolz sein konnte, weil sie ja schon so groß ist.
(z.B. alleine mal ein Brötchen kaufen; der Laden ist so gelegen, daß sie keine Straße überqueren bräuchte)
Ich finde meine Schwester ist so krank. Sie igelt sich mit der Kleinen ein, sagt ihrer Tochter das andere Kinder gemein sind und sie sich von denen fernhalten soll.
Reden kann man mit meiner Schwester nicht. Auch nicht mit meinem Schwager, der das ganze natürlich mit unterstützt.
Aber in meinen Augen fängt da schon eine Misshandlung an.
Ich kann leider mit niemandem aus meiner Familie darüber reden.
Meine Mutter (wohnt im Haus) unterstützt dieses verhalten auch auf ihre Art.
Das meine Mutter wegen kraftlosigkeit schon den ein oder anderen Nervenzusammenbruch hatte interessiert meine Schwester dabei nicht. Im Gegenteil. Sagt meine Mutter mal sowas wie "nee, heute Abend möchte ich mal Baden, wäre schön wenn ihr dann nicht runter kommt"
fasst meine Schwester das als Angriff gegen die eigene Person auf.
Und um das zu vermeiden gibt meine Mutter halt fast immer klein bei.
Ich sehe meine Nichte nicht oft, denn ich habe einen Hund (allergie gegen Tierspeichel). Aber was ich auch so mitbekomme, das reicht mir schon.
Ich verstehe nicht was meine Schwester bezwecken will.
Sie schadet dem Kind und macht immer weiter und weiter.
Verdammt, ich wünschte das Kind hätte auch nur den Hauch einer Chance eine Kindheit zu haben.
(ich könnte noch viel mehr schreiben, aber ich mache jetzt mal Feierabend hier)