Also, ich bin 19 Jahre alt, studiere seit einem Jahr und wohne noch bei meinen Eltern, von denen ich finanziell abhängig bin. Vor über einem Jahr habe ich mich mit einem Jungen angefreundet, den ich schon wirklich lange vorher kannte, aber mit dem ich nie vorher viel zu tun hatte. Wir waren im gleichen Sportverein, aber das wars auch schon. Meine Eltern kennen ihn auch, aber haben seit ungefähr 2-3 Jahren nicht mehr mit ihm geredet. Einfach weil ich älter wurde und meine Eltern dadurch immer weniger mit meinem Verein zu tun hatten. Sie kennen seine Familie und hatten auch eigentlich immer ein gutes Verhältnis zu dieser. Vor über einem Jahr hatten wir dann immer mehr miteinander zu tun und schließlich wurde er mein bester Freund. Je mehr Kontakt wir hatten, desto mehr waren meine Eltern dagegen. Sie haben mich gezwungen, den Kontakt abzubrechen. Ich habe es wirklich versucht, weil ich einfach gerade erst 17 Jahre alt war und so einen plötzlichen Druck von meinen Eltenr gar nicht gewohnt war. Wir hatten uns bis dahin immer sehr gut verstanden. Ihr Begründung damals war, dass er ein schlechter Einfluss wäre, aber nie konnte das genauer begründet werden. Mit der Zeit fing der Kontakt zu ihm dann wieder an und immer stärker je mehr Zeit verging. Deswegen eskalierte es immer öfter zuhause, mir wurde ständig gedroht mich rauszuschmeißen, wenn ich nicht den Kontakt abbreche. Kurz vor meinen ersten Klausuren an der Uni war der Streit so schlimm, dass ich nichts mehr essen konnte. Ich wurde nur noch ignoriert und angeschrien. Der Stress hat sich auch auf meine Klausuren ausgewirkt, denn ich bin in allen durchgefallen. Natürlich war er daran wieder Schuld. Auf jeden Fall gab es solche Eskalationen dann immer öfter und jedes Mal habe ich versprochen, den Kontakt abzubrechen, obwohl ich immer wusste, dass ich das niemals tun kann. Ich wollte meine Eltern wirklich nie belügen, aber ich habe damals keine andere Möglichkeit gesehen. Wir waren nur Freunde, wir haben uns heimlich getroffen und das war's dann. Aber mit zunehmender Zeit sind wir immer mehr aneinander gewachsen und haben uns schließlich verliebt. Meine Mutter hat mir ständig gesagt, dass sie mich nur vor ihm beschützen will. Und glaubt mir ich habe diese Warnung wirklich nicht ignoriert. Monatelang habe ich an ihm gezweifelt, ständig alles abgewägt, ob sie recht haben könnte. Heute kann ich sagen, nein hat sie nicht. Ich habe schon viel zu viel an ihm gezweifelt, wegen ihr, obwohl ich selbst immer wusste, dass sie unrecht hat. Mittlerweile ist es so schlimm zuhause, dass meine Mutter mir ständig hinterher spioniert und bedroht. Sie droht mir immer mich rauszuschmeißen, aber gleichzeitig macht sie mich immer klein und sagt, dass ich das niemals packen würde. Sie nimmt mir dadurch einfach den Mut auszubrechen und einfach endlich das zu tun, was ich möchte. Ich bin finanziell abhängig und musste mir einfach nie um irgendwas Gedanken machen, weswegen ich mich einfach nicht traue. Ich spiele die Beziehung zu ihm herunter und sage, dass wir nur Freunde sind und dass ich niemals ausziehen würde. Ich traue mich einfach nicht für mich selbst einzustehen, einfach weil ich immer klein gemaht werde und mit dadurch der Mut fehlt.