Nach vorne schauen
Hi Nicole,
ich habe deinen Artikel gerade mit einigem Entsetzen gelesen! Ich finde es einfach schlimm, wenn man als Mutter ein Kind in die Welt setzt und dann nicht in der Lage ist, sich darum zu kümmern, geschweige denn, ihm wenigstens ein bisschen Liebe zu geben.
Daher finde ich es wirklich bewundernswert, wie du die Situation gemeistert hast, indem du dich mit gerade erst 13 Jahren an das Jugendamt gewendet hast! Manch anderer hätte sich das vielleicht nicht getraut und die Qualen noch länger mitgemacht.
Ich denke auch, dass die kleinen "Unarten", die du getan hast, wie zu spät nach Hause zu kommen, zu viel zu telefonieren oder mal die Schule schwänzen nichts im Vergleich zu dem sind, was sich deine Mutter geleistet hat. Wahrscheinlich kommt deine Mutter mit ihrem Leben selber nicht zurecht und als du dann noch da warst, war sie gänzlich überfordert. Leider kann man sich ja seine Familie und Umgebung nicht aussuchen, in die man hineingeboren wird, aber ich würde an deiner Stelle einfach nach vorne schauen und deinem Kind all die Liebe und Fürsorge geben, die du dir selber gewünscht hast. Mehr kannst du wahrscheinlich nicht machen, denn die Probleme mit deiner Mutter wirst du nicht lösen können, geschweige denn, dass du die Vergangenheit ändern kannst.
Ich habe selber eine recht hartherzige Mutter, wie ich meine, die mich zeit meines Lebens ausgeschimpft und mir die Liebe vorenthalten hat, die ich gerne gehabt hätte. Mittlerweile weiss ich, dass sie nie die liebevolle Mutter sein wird, die ich mir wünschen würde. Das muss man akzeptieren. Mir ist jedoch auch aufgefallen, dass solche Mütter nie besonders glücklich sind, da sie wahrscheinlich selber unter ihrer Hartherzigkeit und Kälte leiden, denn man kann mit sich nicht im Reinen sein, wenn man andere quält.
Ich wünsche dir alles Gute :),
Tautropfen