Mich würde mal interessieren,
inwiefern deine Tochter "frech" ist.
So, wie du das formulierst, erweckt es den Eindruck, als würdest du erwarten, dass sie sich gern und dankend ungefragt beratschlagen lassen sollte, und du noch nicht akzeptiert hast, dass sie erwachsen ist, und es da unangebracht ist, als Elternteil ständig seinen Senf zu ihrem Leben hinzuzugeben.
Ich kann mir das vor allem gut vorstellen, da auch deine Tochter ein Kind hat, und als Mutter dieses Kindes von dir akzeptiert werden will.
Da würde mich es auch ganz gewaltig ankotzen, wenn meine Rolle nicht respektiert wird.
Bei mir ist es ähnlich; ich bin 21, schwanger und meine Mutter geht mir jetzt schon auf die Nerven, weil ich einen WKS in Betracht ziehe, und sie mir Horrorstorys von lebensgefährlichen OPs erzählt, weil SIE sich, wie sie selbst sagte, als "Versagerin" gefühlt hätte, hätte man eines ihrer Kinder bei der Geburt holen MÜSSEN (!) und weil sie der Meinung ist, man habe bei einem KS nicht so ein "tolles Geburtserlebnis" :roll: :roll: :roll: ...
Natürlich ändert das nichts an meinen Beweggründen für den eventuellen WKS, es macht mir einfach nur ANGST, und somit das Leben schwerer, statt dass mir so ein Mist hilft!
Denn dadurch versucht sie, mich zu beeinflussen, was mich tierisch aufregt, und eben meinem eventuellen Wunsch keinen Abbruch tut.
Alles, was sie damit erreicht hat, ist mir Angst vor der Geburt meines eigenen Kindes einzujagen!
Trotzdem werde ich nicht auf sie "hören", und letztendlich tun, was ICH will, egal, wie ich mich entscheiden werde.
Nur habe ich jetzt eben mehr Angst, als vorher, und selbst, wenn ich dann doch spontan entbinden will, und es aus irgendeinem Grund nicht GEHT, und der Arzt mir sagt:"Wir müssen einen KS machen.", dann kriege ich vielleicht jetzt Panik!
Habe ich alles meiner Mutter zu verdanken, weil SIE so etwas erreichen wollte, um mich dazu zu bringen, zu entbinden, wie SIE :lol: will! Hat sie ganz toll gemacht... :NON:
Und auch, wenn sie mir damit keine Angst machen würde; so etwas NERVT einfach!
Wenn man Rat braucht, dann fragt man schon danach. Anderenfalls bringt ein "ins-Gewissen-Reden" sowieso nur Mist!
Ich würde auch ausrasten, wenn mir damit ständig jemand, speziell die eigene Mutter, mit sowas auf den Geist gehen würde!
Gerade nun, wo ich selbst Mutter werde, was deine Tochter ja bereits seit 2 Jahren ist, und wenn es bei den tollen Ratschlägen auch noch um mein Kind gehen würde!
Und auch bei anderen Dingen. Du musst einfach akzeptieren, dass sie erwachsen und Mutter ist, so wie du ihre Mutter warst, als sie klein war.
Hätte es dich nicht gestört, wenn dir da jemand dauernd so gekommen wäre, als habe er die Weisheit mit Löffeln verspeist?!
Ich finde diesen Gedanken sehr nahe liegend, da du ja auch noch eine relativ kleine Tochter hast, die du wahrscheinlich genau so siehst, wie die große.
Aber dein Verhalten ihr gegenüber muss sich ändern, dann hat sie auch keinen Grund, garstig zu werden.
Und das deines Mannes sowieso. Er ist ja nicht ihr Vater und anscheinend akzeptiert sie ihn auch nicht als "Vaterersatz", was sie nicht muss!
Also wäre das ganz übel, wenn er sie auch noch bevormunden wollte.
Und wenn deine anderen Töchter den Streit mitbekommen, denken sie vielleicht nicht länger nach, und da die Situation erst entstanden ist, als ihre Schwester auftauchte, ist sie dann für sie die böse Friedensstörerin!
Ich finde, du solltest den Anfang machen und deine Tochter wie einen erwachsenen Menschen behandeln und dazu gehört auch, sich nicht ständig in ihr Leben einzumischen.
Dann solltest du den Rest deiner Familie für die Bedürfnisse deiner Tochter sensibilisieren, indem du ein ruhiges Gespräch suchst.
Rede am besten mit deinem Mann zuerst darüber, und sag ihm , dass du über die Situation nachgedacht hast, und deine Tochter jetzt ein bisschen besser verstehst, und bitte ihn darum, sich der Familie zuliebe auch ein wenig zusammenzureißen.
Was ihr euren Kindern, zumindest der kleinen sagt, sollte für sie dann ohnehin zu befolgen sein.
Ich glaube auch, ihr geratet einfach dadurch zuviel aneinander, weil ihr beinahe schon einen gemeinsamen Alltag habt, so, als wohnte sie noch bei euch.
Das macht wohl für dich den Abnabelungsprozess deiner Tochter so schwer, und damit verbunden, sie anders zu behandeln, als früher.
Aber das ist für eure Beziehung wichtig!
Deshalb solltet ihr euch nur sehen, wenn sie das wünscht, und sie nicht dauernd einladen.
Auch solltest du nicht vorschlagen, dass sie weniger kommen soll, da du sie damit auch noch abweisen würdest, und das wäre dann noch ein Schuss nach hinten!
Noch etwas: Ich finde, dein Thread hört sich so an, wie:"Hilfe, mein kleines, stures Kind hört nicht auf mich!"
Schon, dass du es im Forum "Kinder und Erziehung" veröffentlichst, vermittelt diesen Eindruck.
Und du hast ein großes Kind, das nicht auf dich hören MUSS.
Ich meine, du kannst ja nicht ernsthaft Erziehungsratschläge für eine 22-jährige erwartet haben, oder?!
Ich hoffe, du kannst mit meinem Beitrag etwas anfangen, und vielleicht habe ich ja etwas geholfen, dir die Sichtweise deiner Tochter verständlicher zu machen.
Alles Gute.