Ich schreibe heute in absoluter Verzweiflung.
Meine Mutter und Ihr Ehemann sind seit 14 Jahre zusammen. Streits gab es im gesamten Zeitraum, mit der Zeit zunehmend intensiver.
Mittlerweile bin an einem Punkt angekommen, wo ich einfach nicht weiter weiß.
Familiäre Situation:
Stiefvater
Mutter (leiblich)
Stiefbruder (aus der jetzigen Ehe)
und ich (der älteres Sohn, 18)
Ich möchte nicht mit den Vorgeschichten beginnen sondern lediglich mit dem, was vor kurzem vorgefallen ist:
Mein Stiefvater ist gebürtiger Syrer und Facharzt. Mittlerweile, hat er einen Bruder sowie die Frau/das Kind nach Deutschland geholt.
Sein Bruder hat knapp zwei Monate bei uns gelebt 70 qm mit 7 Personen ihr könnt Euch vorstellen, wie schnell der Funke eine Explosion auslösen kann.
Das größte Problem war die Frau und ihr Kind. Die Mutter, es tut mir leid, ist wirklich dumm. Ich meine das nicht beleidigend sondern ernst. Jeden Tag hat Sie sich mit ihrem Sohn SpongeBob und sonst was rein gezogen, war kaum vor der Tür, hat nicht mitgeholfen etc.
Das Kind war wurde überwiegend von der Mutter erzogen, da der Vater (mein Onkel) öfters für Jahre im Ausland tätig war.
Ihr könnt Euch schwer vorstellen, wie verzogen der kleine Junge ist.... Schwererziehbar, gewalttätig (auch seiner Mutter gegenüber), rotzfrech. (Hat nach 2 Tagen Schule eine Krisenkonferenz in der Schule....)
Das hat auch meine Mutter sehr belastet, da mein Vater ihr immer wieder fast gedroht hat: Wenn es Probleme gibt (zwischen meiner Mutter und der anderen Frau), hast DU Schuld Ja, ihr habt richtig gelesen.
Nun gut, die Tage verstrichen und mein Onkel hat sich in der Gastronomie selbstständig gemacht.
Wie es kommen sollte, lief das Restaurant nicht sehr gut (Industrie/Assi-Gebiet) und eine billige Arbeitskraft musste her - in dem Fall ich.
Das Abitur in der Tasche und dem Onkel helfen, kein Problem dachte ich mir.
Erst hieß es nur für einen Tag, dann für eine Woche, dann für einen Monat und am Ende waren es zwei Monate.
Einerseits war es eine gute Erfahrung, anderseits waren die täglichen Beleidigungen der Kunden unerträglich (Assis eben) und haben mich wirklich Nerven gekostet.
Die Frau hat übrigens sich nicht 1x bewegt/mitgeholfen.
Am Ende wollte mein Stiefvater mich auch entlohnen, dachte ich zumindest.
Der letzte Tag und ich habe ein verpacktes iPhone 5 bekommen (hat er umsonst bekommen, da er für seine Praxis ein gewisses Budget ausgegeben hat)
Ich habe mich natürlich im ersten Moment gefreut, im zweiten war ich aber etwas geknickt.
Ich dachte mir: Arbeit sollte auch gerecht belohnt werden.
Kurze Rechnung: Ich habe insgesamt 250 Stunden (und das war schon fair gerechnet!) gearbeitet - das iPhone ist 500 Euro wert macht einen Stundenlohn von 2 Euro.
Davon müssen wir dann noch 100 Euro für (2x Monatskarten, ich musste täglich 1 Stunden fahren) abrechnen... Macht irgendwas mit 1,X Euro die Stunde.
Das habe ich meiner Mutter besprochen (Vertrauensperson) und Sie hat sich dann vorgenommen, dass ich nicht ausgenutzt da stehen soll.
Die Tage verstrichen, der Herbst war vor der Tür das Restaurant war mittlerweile verkauft aber die Bürokratie für meinen Onkel/seiner Frau und vor allem wegen dem Kind (Schulprobleme: Bespuckt Lehrer, Machoverhalten und Schlägereien) hielten uns in Spannung.....
Sprung:
Meine Mutter hat eine Woche später, während eines Besuchs im Einkaufzentrum, meinen Stiefvater gefragt, ob Sie nicht die Jacke XYZ für den Winter haben kann (hat irgendwas mit 129 Euro gekostet) und mein Vater hat abgelehnt. (Sie ist Hausfrau kein eigenes Einkommen)
Ziemlich geknickt hat meine Mutter mir dann zufällig den Kleiderschrank meines Vaters gezeigt. 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12 Winterjacken hatte er obwohl er mit dem Auto zur Praxis fährt. Meine Mutter, die nur mit dem Fahrrad unterwegs war, hatte eine Winterjacke von Tchibo....
Sprung:
3 Wochen später wollte mein Stiefvater zur Familie nach Syrien fliegen. Ja richtig, dass Land, wo gerade Krieg herrscht. Grund für den Flug: Urlaub mit seiner Familie insgesamt 20 Leute.
Meine Mutter hatte in Vorbereitung einen Brief geschrieben, in der sie zum einen:
Die Bezahlung von mir, die psychische Belastung mit den ganzen Problemen der Frau meines Onkels/des Sohnes (Lehreranrufe, Beschwerden, Dokumente, Krankenversicherung etc. muss meine Mutter alleine für Sie regeln) und jetzt kommts: Das Vorhaben meines Vaters: seinen weiteren Bruder und die Familie (insgesamt 6 Leute) nach Deutschland zu holen, thematisiert.
Anmerkung: Meine Mutter hat geschrieben, dass die 6 köpfige Familie gerne nach Deutschland kommen kann sie auch für einen kurzen Zeitraum bei uns leben können aber nicht auf längerer Sicht, da sie immer noch ziemlich labil ist. (Aufgrund der Frau meines Onkels)
Sprung:
Mein Vater kam zurück, hat uns alle ignoriert (macht er immer, manchmal über Wochen, manchmal über Monate, wenn er sauer ist).
Nach 2 Tagen ist er zu mir ins Zimmer rein gegangen und hat gefragt: Wie viel Geld willst du?
Ich war etwas perplex habe aber dann verstanden, worum es geht.
Zu zuerst habe ich gesagt, dass es mein Onkel war/ist, und es selbstverständlich es ist, dass ich ihm helfe aber ich auch entlohnt werden möchte.
Dann meinte ich, dass ich einen Stundenlohn von 4,5 Euro für angemessen finde. Mein Stiefvater hat gesagt, rechne mit 5 Euro die Stunde... Habe ich also gemacht und am Ende 1250 Euro raus bekommen.
Er hat mir das Geld aus Bett geschmissen und ist raus gegangen...
Sprung:
Jetzt gab es den richtig großen Streit. Meine Mutter, wie ich sie kenne, wollte mit meinen Vater reden (der uns bis heute ignoriert auch keine Hallo oder so)
Mein Vater hat gesagt (ich habe mir den Dialog gemerkt):
Du hast dich in 14 Jahre Ehe verändert. Ich habe den Brief gelesen und deine Gedanken, ich hätte so was nicht gedacht. (Die Jacken wurde explizit nicht erwähnt von ihm aber ich glaube es geht um das Denken meiner Mutter á la dass sie sich benachteiligt fühlt.
Stiefvater: Dein Sohn (er spricht dann immer in der 3. Person Singular von mir) hat für meinen Bruder gearbeitet weißt du wie oft mein Bruder für mich gearbeitet hat und nichts bekommen hat?
Ich müsste ihnen Millionen Euro (übertrieben) Euro dann geben.
Meine Mutter: Das Verhältnis zwischen Dir und deinen Bruder ist doch was völlig anderes
Stiefvater: Ich würde für meinen Bruder sterben und für Dich und deinen Sohn [hier habe ich das nicht mehr verstanden]
Dann wollte meine Mutter etwas sagen und mein Stiefvater hat sie geschubst (irgendwas ist auf den Boden geknallt) und hat sehr agressiv gesagt: Hau ab jetzt...
Ich habe natürlich alles mit gekriegt und habe meine Mutter, die in Tränen von der Treppe stand, versucht mit nach oben zu holen, damit er nicht eventuell handgreiflich wird (hat er bis jetzt 1x in 14 Jahren gemacht) sie wollte aber nicht.
Ich bin sehr verzweifelt. Es ist meine Mutter und ich will ihr so gerne helfen, habe aber auch ehrlich gesagt Angst, dass mir/meiner Mutter/meinem kleinen Bruder etwas zustoßen könnte und zwar physisch.
Ich empfehle meiner Mutter auch immer wieder: Trenne dich bitte, doch sie sagt: Er hat auch viel Gutes für uns getan...
Sie hat auch Angst, dass er meinen kleinen Bruder entführen könnte z.B....
Ich bin, wie am Eingang erwähnt, einfach machtlos für mich ist irgendwie die Grenze erreicht. Es gab immer wieder solche Streits (dieses Niveau und schlimmer) und am Ende hat man sich doch vertragen aber mittlerweile kann ich auch ehrlich gesagt nicht mehr diesem Mann in die Augen gucken und Nichts empfinden er ist für mich fremd nicht mein Vater.
Ich würde mich über Eure Ratschläge wirklich freuen mir tat es schon irgendwie gut, dass ich einfach mal meine Erlebnisse aufschreibe und nicht immer so abspeichere und nicht verarbeite...
PS: Auch wenn ich die angesprochenen Themen nicht soooo dramatisch rüber bringen konnte, ist es in der Realität wirklich, wirklich sehr scheiße gerade. Wie gesagt, dass ist das Erfahrene aus 3 Monaten....