.. vielleicht ein ganz anderer Blickwinkel
Hallo Netti, ja es gibt sie, die 2. Pubertät - ich durfte sie auch
kennen lernen, allerdings mit einem eigenem volljährigen "Kind". Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie anstrengend Dein Leben ist. Manchmal sind sie richtige "K...brocken". Inzwischen hat "Kind" alle Eigenschaft, von denen ich nicht geglaubt habe, dass diese da sind.
Wenn ich das richtig verstanden habe, hat Dein LG 7 Jahre allein mit seinem Sohn gelebt. Und sicherlich hat Dein Freund nicht die Chance, all jene Werte mit seinem Sohn zu leben oder anzuerziehen, die du jetzt beschreibst, die Dir oder Euch(?) wichtig sind. Sind das eigendlich gemeinsame Werte?
Jetzt nicht persönlich nehmen, nur mal ein anderer Blickwinkel: Du bist zu den beiden gezogen - und jetzt krempelt Ihr Erwachsenen (oder Du?) sein Leben um und noch brave Konkurrenz (Eure Jüngsten) gibt es auch.
Ich kann nachvollziehen, dass Dir die verschiedenen Situationen "stinken" und Du inzwischen bei jeder Sache, die der junge Mann salopp handhabt, die Krise bekommst und das wird sich auch weiter steigern, wenn du das weiter so gut im Auge hast.
Dein LG kennt bestimmt auch auch die "guten" Seiten an seinem Sohn - ich weiß aus eigener Erfahrung bei allen (Stief-& )Kindern, dass es diese trotz den Dingen, die einen nicht passen, gibt. Versuche die auch mal zuzulassen, das hilft bei mancher Wut, sich selber wieder zurückzuholen. Du bist selber Mutter eigener Kinder, deshalb kennst du auch dies besondere Band zwischen Eltern (Dein LG) und Kinder (Dein Stiefsohn), welches hiflt auch in schweren Situationen zu lieben. (Ein Bonus den nur (Stief-?!)Kinder haben, und auch brauchen). Das erklärt vielleicht auch die Ruhe Deines LG.
Aber gemeinsam könnt ihr doch mal eure lange Liste an Störungen einordnen.Es gibt bestimmt Dinge die mehr oder weniger stören. Und es gibt Dinge in Deiner Auflistung, die du getrost ignorieren kannst, weil das nunmal wirklich seine Sache ist.
Die wichtigste Sache ist sicherlich die berufliche Entwicklung. Hier bekommt ihr aber auch Beratung z.B. am Arbeitsamt, damit seine "ich weiß nicht- Lücke" geschlossen werden kann - vielleicht weiß er ja wirklich nicht?
Den Führerschein könnte ihr getrost streichen - dass ist nun wirklich sein Problem (ja ich weiß, dass es ärgerlich ist, dass das Geld weg ist).
Sein Zimmer erkläre zu Deiner Tabuzone. Versuche Dich rauszuhalten, auch wenns schwerfällt.
Solange keine Lebensmittel wieder anfangen zu leben, passiert nicht viel. Da dein LG da ruhiger bleiben kann, lasse es ihn zu Not wegräumen, wen ihr dann doch mal was seht.
Die Handtuchgeschichte, die gibts nu wirklich en mass in vielen Varianten von Kindern und Partnern - nervig, aber kein Vergehen.
Liefere nur soviel Service wie du auch wirklich geben willst, alles andere lass sein. Dann bist du für Dich auf der sicheren Seite, Dich nicht ausgenutzt zu füllen, bzw. ohne zuviel Rückgabe zu erwarten.
Vielleicht bricht aber trotz Widerstände liebevolles Kümmern
irgendwann das Eis, sprich die Ignoranz.
Davon ab, Stiefeltern, die respektiert werden, vielleicht weil sie
sich schon sehr lange um diese kümmern, können auch ein Telefonkabel kappen, in Deiner Situation hätte ich es auch gelassen (und mich nur für mich geärgert).
Wieso ist der junge Mann mit einer 13Jährigen zusammen gewesen? Bei Deinen gesetzlichen Überlegungen hast du ja Recht, aber viel mehr würde es mich sorgen, warum er mit einem so jungen Mädchen zusammen war. ...und seine Freundinnen so oft wechselt, krampfhaft sucht ..., mit Dir nicht klarkommt,... du schreibst, seine Mutter lehnte ihn ab
... klingelt da etwas ... vielleicht kann hier eine Beratunsstelle
Euch neue Impulse geben, den jungen Mann aufzufangen, vor allem für sein eigenes Leben.
Euch als Absteige sehen, weil die Damen des öfteren wechseln, find ich ein bissel hart - das klingt für mich nach etwas mehr notwendiger Gelassenheit. Nicht jede Bekannte ist eine Freundin, nicht mit jeder wird geschlafen, deine eigenen moralischen Ansichten werden hier nicht wirklich berührt. Davon ab, dass ich glaube, dass es hier gar nicht um
Moral geht, die kommt später sicher noch wenn der junge Mann stabiler ist.
Rausschmeißen? Naja - so eine Idee mag ich nicht, verspricht aber zumindest kurzfristige Ruhe - wieder bei der Mutter wohnen, vielleicht ... In einer eigenen Wohnungen leben - wovon denn? Das Amt holt sich das Geld, welches er erhält zumindest teilweise von Deinem LG und seiner Mutter wieder. Sowas fällt dann doch wohl unter "Scheinselbstständigkeit". ... und ist sowieso nur eine
Problemverlagerung ...
Im Gegensatz zu meinen Vorrednerinnen glaube ich eher, dass weniger Durchsetzungsvermögen von Euch mehr ist. Wenige und dafür konsequente Regeln.
Er wird auch nur Regeln akzeptieren, die er mit einsehen kann, ansonsten geh ihm die am A...vorbei.
Wenn die Liebe zu Deinem Freund groß genug ist, würde ich es weiter versuchen. Wenn nicht, ist das sicher ein Zeitpunkt, wieder auszuziehen und die beiden Männer ihr Ding machen zu lassen.
...wünsche dir einen etwas wohlwollenderen Blickwinkel
....ganz liebe Grüße