Hi
bin auch so ein ruhiger typ. hab's trotzdem bis zum studium geschafft ;-)
eine schlechte mündliche note bedeutet ja noch nicht den weltuntergang. wenn er da nicht gut drin ist, dann unterstütz ihn beim schriftlichen. dann kann er das zumindest ausgleichen (so hab ich zumindest meinen notendurchschnitt über wasser gehalten).
ich rate davon ab alles, was lehrer sagen und meinen, dass es richtig ist für barew münze zu nehmen. ich studiere zusammen mit lehramtsstudenten und bin ehrlich gesagt schockiert (zum einen über die qualität der lehrerausbildung, zum anderen über die motive von mancher/m kommilitonen/in - z.b. "ich studier auf lehramt, weil man da nichtsmachen muss und im sommer 6 wochen ferien hat :D" "in dem beruf kannste machen, was du willst und kannst dank verbeamtung nicht gefeuert werden :D"). tu mir also den gefallen und sei da kritisch.
du kannst im übrigen die lehrer darauf hinweisen, dass es (soweit ich weiß) keine "mündlichen" noten gibt, sondrn SoMi-Noten (sonstige mitarbeit). hierzu zählt im übrigen einiges mehr, wie etwa das machen von hausaufgaben (immer vorhanden und qualitativ hochwertig), beteiligung bei gruppenarbeit usw. wenn er also zumindest das erfüllt, dann sollten sie ihm zumindest ne 4 geben. so wird er auch zusätzlich motiviert und traut sich vielleicht irgendwann auch mehr zu sagen. verweise die lehrer darauf, dass "nicht melden" nicht gleichzusetzen ist mit "nicht wissen" und benotet soll meiner meinung nach das wissen des kindes werden und nicht seine persönlichkeit (introvertiert vs. extrovertiert). klar eine 1 steht ihm auch unter berücksichtigung dieser aspekte nicht zu, aber zumindest eben eine 4 oder sogar eine drei (ich hatte 2 lehrer, die mir deswegen je eine 2 mündlich gegeben haben, eben mit der begründung, dass meine hausaufgaben immer super waren - wenn ich sie denn mal unfreiwillig vorlesen musste - und die lehrer merkten, dass ich alles wusste, wenn sie mich in ein "persönliches" gespräch zum thema verwickelten. z.b. wenn eine aufgabe still bearbeitet werden sollte und ich schon fertig war, ist der lehrer rübergekommen und hat gefragt, wie ich mit der aufgabe klar gekommen bin und welches ergebnis ich hab). grade, was die "persönlichen" gespräche angeht, würde ich deinem sohn zu einem platz direkt vorm lehrerpult raten, da sieht der lehrer am besten, was dein sohn alles kann, auch ohn, dass er sich meldet.
gegen deine entscheidung ihn doch noch auf die realschule zu schicken spricht meiner meinung nach auch nichst. lehrer haben gar nicht den überblick über das ganze kind und dann noch über alle kinder der klasse, sodass sie den einzelnen gar nicht so genau einschätzen können im hinblick auf seine weitere entwicklung. außerdem ist unser bildungssystem nach oben hin undurchlässig und nicht nach unten. es ist also möglich vom gymnasium bis zur haupt abzusteigen, aber nahezu unmöglich es von der haupt raum auf's gymnasium zu schaffen. in diesem sinne stehen ihm mit der realschule alle wege offen (ob zum abitur oder zur haupt).
und, was ich persönlich schade finde, (bitte werte das jetzt nicht als persönlichen angriff oder so), ist, dass du ihm nicht glaubst. ist es denn wirklich so abwägig, dass er jeden tag geschubst wird? grade die ruhigen kinder sind ein begehrtes ziel für rumgeschubse. ich für meinen teil wurde auch gemobbt und beschimpft, nur habe ich es, im gegensatz zu deinem sohn, nie meinen eltern gesagt. du und dein sohn habt also scheinbar ein super vertrauensverhältnis und er versucht sich bei dir hilfe zu holen, aber du nimmst ihn nicht ernst und würgst seine hilferufe gar ab, wenn du ihm verbietest dich anzurufen. er ist unsicher und möchte wissen/sich sicher sein, dass jemand hinter ihm steht, deswegen kontaktiert er dich, damit du ihm rückhalt gibst. da finde ich es schade, dass du ihn scheinbar (!!! ich betone dieses wort, weil ich die genaue situation gar nicht kenne) im stich lässt mit seinen sorgen.
dass du entschieden hast die schule zu wechseln finde ich wiederum gut. damit hast du das herumschubse-problem vielleicht gelöst. allerdings musst du bedenken, dass eine neue schule für ein schüchternes kind viel stress bedeutet (keine freunde usw.), weshalb er da sicherlich besonders unterstützung braucht.