ZIEHT SO SCHNELL WIE MÖGLICH AUS!
Ich habe mir die ganze Nachricht durchgelesen und das scheint mir der einzig sinnvolle Weg zu sein. Es ist halt eine sehr blöde Situation, weil ihr beide in seinem Geschäft arbeitet und du ja die Lehre hast und die dann abbrechen müsstest.... ABER er macht euch euer Leben kaputt. Deine Mutter möchte ja (zum Glück) eh nicht mehr mit ihm zusammen sein und meidet ihn ja, wenn sie sich jeden Abend vor ihm in deinen Zimmer versteckt. Der Vater von meinem Ex war auch schlimmer Alkoholiker (bzw. ist es ja noch immer) und ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, das wird noch schlimmer und schlimmer werden, aber keinesfalls mehr besser. Je länger sie trinken, desto mehr Gehirnzellen werden zerstört und desto dümmer werden sie und desto größer wird der Realitätsverlust. Es ist für euch beide sehr schwierig, das weiß ich durchaus. Hier sieht man halt wieder ganz deutlich, das man beruflich und privat besser immer trennen sollte, damit man von niemandem so abhängig gemacht wird. Ihr müsst beide auf alle Fälle so schnell wie möglich dort ausziehen und deine Mutter die Beziehung mit ihm beenden. Ob du dann dort im geschäft die Lehre noch fertig machen darfst und deine Mutter dort noch arbeiten kann bzw. ob ihr es noch möchtet, weil er dann wahrscheinlich sehr ekelhaft zu euch sein wird, ist halt die Frage. Wahrscheinlich werdet ihr euch beide eine neue Arbeit suchen müssen. Ich weiß das das alles nicht so leicht ist. Neue Arbeit, neue Wohnung. ABER es geht keinesfalls anders! Ihr müsst das so machen. Im Prinzip ist es eh ganz einfach, fragt euch ob ihr weiterhin so leben möchtet und wenn nicht dann müsst ihr etwas daran ändern. Fangt wo anders neu an. Und wichtig ist das du deine Mutter unbedingt mitnehmen möchtest. Ich finde es super toll und reif von dir, das du schreibst das deine Mutter immer für dich da war und du sie dort keinesfalls zurück lassen möchtest. Ich bin selbst Mutter einer kleinen Tochter und ich hoffe, das meine später auch mal so für mich da ist wie du für deine Mutter :-)
Wichtig ist das ihr jetzt sofort beide dort auszieht, weil ihr leidet beide ja sehr unter der Situation. Wenn du sagst, du wartest bis du 18 bist, bist du erstens arm, weil du dort noch einige Monate leben musst und zweitens wirst du dann ausziehen und in eine neue Wohnung ziehen und deine Mutter muß in dieser Hölle zurück bleiben und alleine wird sie den schritt zum Ausziehen sicherlich nicht oder nicht so leicht schaffen. Es wäre das beste wenn du jetzt ausziehst und sie überredest mitzukommen. Rede vernünftig mit ihr und sage ihr genau das was du hier geschrieben hast. Und sage ihr, das niemand es verdient hat sich so behandeln zu lassen und das du möchtest, das sie glücklich ist und dir Sorgen um sie machst wenn sie länger hier wohnt. Ich denke, hier musst du die Aktive sein, weil deine Mutter irgendwie in der Opferrolle gefangen zu sein scheint. Sprich ganz vernünftig mit ihr, sage: Mama du warst immer für mich da und jetzt möchte ich auch für dich da sein. Schau das ist doch so kein Leben, wir suchen uns eine schöne Wohnung und suchen uns eine neue Arbeit, das ist doch kein schönes Leben so, uns immer von diesem Alkoholiker terrorisieren zu lassen. Öffne ihr die Augen und sage ihr das sie sich nicht so schlecht behandeln lassen muss und daran etwas ändern kann. Deiner Mutter steht ja dann auch Arbeitslosengeld zu, es ist also nicht so, das ihr von heute auf morgen ohne einem Euro dastehen würdet.
Als mein Ex mit mir Schluß gemacht hat war es für mich auch sehr schwer, weil er mich aus der Wohnung geworfen hat und ich war arbeitslos und wußte nicht wohin. Aber man muss kämpfen, dann geht das schon. Ich habe mir eine günstige kleine eigene Wohnung gesucht und habe dann arbeitslosengeld bekommen. Man darf nur nicht denken, dann steh ich ganz ohne irgendwas auf der Straße. So ist es nicht. Man kann sich ja eine günstige Wohnung suchen und bekommt mal unterstützung vom Staat bis man eine neue Arbeit gefunden hat. Es gibt ja auch andere Arbeitsplätze. Wenn du das gefühl hast, das deine Mutter nicht versteht das du dir Sorgen um sie machst bzw. das runterspielt, dann wäre es gut, wenn du mit ihr gemeinsam mal zu einem Therapeuten gehen würdest. Dann kannst du dort sagen, wie es zu Hause ist und das du dir wirklich große Sorgen machst und die Therapeutin wird ihr auch ins Gewissen reden und an ihre Vernunft appelieren das das so kein Leben ist. Das solltest du auf alle Fälle machen mit der Therapeutin, das hilft bestimmt.
Ich würde mich sehr freuen wenn du hier weitherhin berichtest, wie es bei euch läuft. Und gib nicht auf und nimm deine Mutter unbedingt mit wenn du dort ausziehst.
Liebe Grüße und alles gute!