liesl_12740033Ich weiß ja nicht in welcher *Anstalt*
du deine Kinder untergebracht hast.
Ich habe selber 2 Kinder im Kiga gehabt und von solchen Vorschriften habe ich noch nie etwas gehört !
Aber ich habe dir mal etwas kopiert, dass deinen Wissenstand etwas erhöht, denn offensichtlich hast du dich mit dem Thema Kindererziehung nicht wirklich auseinandergesetzt.
Scham
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Nacktheit und Scham sind eng miteinander verbunden. Körperscham gibt es in allen Kulturen, auch bei den sogenannten "primitiven". Sie gehört offenbar zum Wesen des Menschen. Und sie hat nach Ansicht von Verhaltensforschern im Erwachsenenalter auch eine wesentliche Funktion: Das Schamgefühl und damit die Intimität des Geschlechtslebens verstärken die Paarbindung der Menschen. Die Scham trägt dazu bei, die Zweierbeziehung zu stabilisieren.
Anfangs, im Paradies, waren Adam und Eva zwar nackt, aber sie "schämten sich nicht". Das taten sie erst, als sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten. Auch Kinder brauchen eine bestimmte Erkenntnis, um sich schämen zu können. Nämlich die, dass sie eigenständige Personen sind, nicht eins mit der Mutter. Denn man schämt sich ja nur, wenn es ein Gegenüber gibt.
Dieses Selbst-Bewusstsein haben die Kinder im Alter von 18 bis 24 Monaten erlangt. Doch erst, wenn sie in ihrer Denkentwicklung eine bestimmte Stufe erreicht haben und Regeln des Miteinanders verstehen können, setzt die Scham ein. Das ist mit fünf bis sechs Jahren der Fall. Ab diesem Alter passiert es, dass sich Kinder vor ihren Eltern nicht mehr so gern nackt zeigen. Nach dem Baden flitzen sie ganz schnell an Vater oder Mutter vorbei in ihr Zimmer, um sich dort unbeobachtet anziehen zu können. Später, vielleicht mit neun oder zehn, lassen sie keinen mehr ins Badezimmer.
Natürlich spielt auch die Erziehung eine große Rolle. Intuitiv schränken die Eltern die Nacktheit ihrer Kinder im Lauf der Jahre ein. Sie bringen ihnen bei, dass man sich anzieht, wenn man spazieren geht, oder dass man nicht in der Öffentlichkeit an den Genitalien spielt. Und die Kinder beobachten, dass Mutter und Vater die Tür zumachen, wenn sie zur Toilette gehen, und angezogen sind, wenn Besuch kommt. Nacktheit, das merken die Kinder mit der Zeit, ist eben nicht die Norm. Sie ist etwas Privates, nichts Öffentliches. So wird Nacktheit vor anderen Menschen ein Grund, sich zu schämen. Und je weniger Nacktheit in einer Familie zugelassen wird, umso größer die Scham.
Aber es gibt auch Eltern, die keine Probleme mit Nacktheit haben und dennoch verwundert feststellen, dass ihr Kind sich plötzlich schämt. Kinder lernen ja nicht nur von ihren Eltern, sondern auch von anderen Menschen, die ihnen nahe sind. Vielleicht traut sich der Freund oder die Freundin nicht, sich vor anderen Kindern umzuziehen. Vielleicht ist die Erzieherin ein sehr genierlicher Typ.
Man sollte Scham nicht mit Verklemmtheit verwechseln. Eltern übersehen leicht, dass die Scham in der kindlichen Entwicklung eine wichtige Funktion hat: Mit der Scham grenzen sich Kinder ab, markieren ihre Intimsphäre. Denn Scham ist immer auch ein Rückzug, eine Suche nach Schutz. Wer nackt ist, ist besonders verletzlich.
Deshalb lautet die Grundregel für die Eltern: die von den Kindern gesetzten Grenzen akzeptieren und respektieren. Begreifen, dass die Kinder ein Recht auf einen Privatbereich haben, und dazu gehört eben auch das Körperliche. Die Kinder müssen ja auch die Grenzen der Eltern anerkennen. Also nicht ins Badezimmer platzen, obwohl das Kind deutlich zu verstehen gegeben hat, dass es das nicht will. Nicht am Strand dem Kind die Hose herunterziehen, wenn es das nicht mag. Damit verletzt man nur seinen Selbstrespekt.
Wenn die Eltern sich an die Regeln halten, erfahren die Kinder, dass nur sie selbst über ihren Körper verfügen dürfen. Dass nicht jeder sie beobachten oder einfach anfassen darf - auch eine vorbeugende Maßnahme gegen sexuellen Mißbrauch.
Sind die Eltern jedoch wegen plötzlicher Schamhaftigkeit beunruhigt, können sie das Kind ruhig fragen - ohne daraus eine peinliche Inquisition zu machen. Hilfreich ist zum Beispiel die Frage: Wer darf denn noch zu dir ins Badezimmer? So können die Eltern die Regeln des Kindes kennen lernen.
Nicht nur die eigene Nacktheit, auch die Nacktheit der Eltern kann die Kinder beschämen. Diese Nähe wird ihnen plötzlich unangenehm. Meist geschieht das zu Beginn der Pubertät, aber es kommt manchmal schon im Grundschulalter vor. Auch dies sollten Eltern respektieren.
Gibt es ein zu viel an Scham? Eigentlich nur, wenn sie durch Angst vor Strafe ausgelöst wurde. Im Alter von ein, zwei Jahren zeigen Kinder zum Beispiel sehr gern ihren Körper her. Wenn Eltern diesen ganz natürlichen Exhibitionismus verbieten oder gar bestrafen, passiert es, dass Kinder Schamgrenzen nur aus Angst vor Sanktionen einhalten. Im ungünstigen Fall entwickelt sich daraus ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper.
http://www.eltern.de/familie\_erziehung/erziehung/e-rziehungslexikon/scham.html