Folgendes ist die Vorgeschichte: Meine 4 Neffen und 1 Nichte (Alter 3-11 Jahre) lebten bis gestern bei meiner Schwester.
Ich habe mich mit dem Jugendamt in Verbindung gesetzt, weil die Zustände für die Kinder immer schlimmer und schlimmer wurden. Meine Schwester ist Messie (Chaotin) und manisch krank (das Gegenteil von depressiv). Das bedeutet, sie hat keinerlei Verantwortungsbewußtsein, und fühlt sich immer richtig gut- merkt nicht das sie krank ist, trägt nie Schuld - immer nur die Kinder.
Ich hatte zuvor über Jahre versucht mit aufzuräumen, es war innerhalb kurzer Zeit wieder unordentlich. Die Kinder hatten keine saubere Wäsche, wurden nie geduscht. Stanken dementsprechend. Die Kleidung war völlig verdreckt. Wäscheberge lagen in riesigen Türmen zusammen mit dreckigen Windeln, und Müll im Kinderzimmer. Besuch von Freunden konnten die Kinder deshalb nicht empfangen.
Meine Schwester ist oft grundlos ausgeflippt, hat die Kinder mit einem Holzbügel regelrecht verdroschen. Einmal war ich dabei. Die Kinder waren bei mir gewesen, sie hatte den Kindern nicht Bescheid gegeben wann sie zu Hause sein sollten. Als ich sie brachte, meinte meine Schwester, daß sie zu spät kommen würden. Der Älteste - damals 10 Jahre alt - mußte selbst den Holzbügel holen (absolut demütigend!!) und alle mußten sich bücken, Hose herunter, ihren blanken Po zeigen. Dann wurden sie verdroschen. Die Kinder haben nicht einmal geweint. Ich war so schockiert- ich konnte mich nicht von der Stelle rühren. Ich weiß, daß das falsch war. Ich hätte dazwischen gehen sollen- mache mir noch immer Vorwürfe. Konnte nächtelang nicht schlafen- immer spielte sich die Szenerie vor meinen Augen ab.
Einmal kam das Jugendamt vorbei, und meine Mutter und ich wollten bei meiner Schwester aufräumen. Es sah wie immer katastrophal aus. Wir waren alleine zu Haus- sie ist beruftstätig. Mit einem Mal hörten wir von oben ein Wimmern. Und dann ein "Mama". Wir schauten nach, und sie hatte den damals 2 Jahre alten Jungen im dunklen Zimmer eingesperrt. Den Schlüssel des Zimmers hatte sie mit zur Arbeit genommen. Wir sind fast in die Luft gegangen. Wie kann man sein Kind so behandeln?? Den Schlüssel holte ich dann bei ihr ab- und sie grinste nur- als ob sie in einer anderen Welt leben würde. Am liebsten hätte ich sie vor den Kunden und Kollegen zusammen geschrien, aber ich konnte mich noch gerade so zurück halten.
Seit 2 Monaten kam der älteste Junge mich zwei Mal in der Woche nach der Schule besuchen. Er wirkte am Anfang sehr verstört, es besserte sich langsam. Die Zustände waren immer noch schlimm. Er weinte so bitterlich, er würde es kaum aushalten. Er müßte auf die Kleinen aufpassen- seine Mutter würde einfach Abends verschwinden, keiner wüßte wohin. (Ich weiß, daß sie sich immer mit verschiedenen Männern traf). Die Kleinen würden dann weinen, und alle könnten nicht schlafen. Da er die Kleinen nicht beruhigen konnte, rief er seine Mutter auf dem Handy an, und sie legte einfach auf ohne ihm ein Wort zu sagen!!!
Er würde geschlagen für Sachen, die er nicht gemacht hat. Er wird mit der Hand auf den Rücken verprügelt, er wird mit dem Holzbügel verprügelt. Seine Geschwister werden auch verprügelt. Es herrschen keine Regeln, keine festen Schlafenszeiten, kein regelmäßiges Essen. Zur Schule kommen sie zu spät, da sie die Kleinen anziehen müssen, wenn sie los wollen. Machen sie es nicht, bekommen sie Prügel. Machen sie es, bekommen sie Ärger von den Lehrern.
Sie müssen den Keller der voll mit Müll bis unter die Decke gestapelt ist, innerhalb von 20 Minuten aufräumen. Schaffen sie es nicht, gibt es Prügel. Meine Schwester brüllt den ganzen Tag herum. Das hört man bis nach draußen. Viele Klassenkameraden haben meinen Neffen darauf angesprochen, ihm ist das peinlich.
Kommen Freundinnen der Mutter mit ihren Kindern, unternimmt meine Schwester was mit denen und ihren Kindern, aber meine Neffen und Nichte müssen zu Hause bleiben.
Meine Schwester läuft immer in Designerkleidung und absolut aufgetackelt herum, die Kinder sehen herunter gekommen aus.
Ich bekam am Donnerstag um halb 10 Abends eine SMS von meinem Neffen: "Darf ich morgen zu Dir o. Oma bitte ich habe Angst"- das war dann er Auslöser. Ich rief gleich Freitag morgen noch einmal das Jugendamt an, verstärkte den Druck. Jetzt sind die Kinder im Heim.
Von meiner Familie werde ich jetzt unter Druck gesetzt- die Kinder hätten es im Heim nicht besser- evt. würden sie dort mißbraucht werden etc. Das Heim ist leider ca. 20 km von uns zu Hause weg, d.h. die Kinder müssen wohl die Schule wechseln. Wir können sie auf Grund der Entfernung auch nicht ständig sehen. Die Kinder wurden zudem getrennt- die 2 ältesten Neffen (11 und 9 Jahre) sind in einem anderen Heim als die drei Kleinen (7, 5, 3 Jahre). Diese beiden Sachen mißfallen mir. Habe ich die falsche Entscheidung getroffen?
Beim ersten Telefonat mit meinem ältesten Neffen hörte er sich nicht unglücklich an, eher erleichert. Aber vielleicht wird er bald seine Mama vermissen? Und seine Freunde, und wird es im Heim nicht mehr gut finden?
Meine Familie meint, ich wäre naiv zu glauben denen ginge es im Heim besser. Vielleicht hat auch jemand Heimerfahrung von Euch??? Bitte schreibt!!
Dürfen die Kinder am Wochenende denn zu mir oder den Großeltern? Wie läuft das, wenn meine Eltern (Großeltern der Kinder) bereit wären die Kinder als Pflege-Eltern zu nehmen? Müßte meine Schwester (die Mutter) da zustimmen?
Gruß, Netti