Hi Kerstin
deine Tochter ist noch sehr sehr klein, habe Geduld.
Und- unsere Kinder sind eigentlich nicht dazu gemacht- dass sie mit auf Shoppingtouren geschleift werden und die heutigen Einkaufsbedingungen- überfüllte Kaufhäuser mit Menschenmassen, die Süßwarenauslagen DIREKT an der Kasse - sind nicht gerade kindgerecht!
Aber gut- man kann sie nicht immer zu Hause lassen. Ich habe es eher mit Erklären versucht, o.k., und was unsere Straßenbahn anbelangt, auch mit Gebrüll. Er hat verstanden, dass Strassenverkehr insgesamt eine ernste Sache ist, bei der man sein Leben lassen kann, wenn man nicht aufpasst.
Einmal ist er mir weggerannt und auch da habe ich - dieses Mal - vor Angst so geschrieen, dass er sofort zurückkam. Er hat gemerkt- und da war er wohl so 2 einhalb, dass ich fürchterliche Angst um ihn ausgestanden habe. Ich sage ihm heute- 4 einhalb- dass es mir das Herz brechen würde, wenn er wegrennt und ich ihn dann nicht mehr finde. Und ich erkläre seit einiger Zeit auch immer wieder, dass es auch übelwollende Leute gibt, die ihm auch gefährlich werden können, wenn er sich von mir/uns entfernt (beim Einkaufen, bei Veranstaltungen etc.).
Heute macht er das - Gott sei Dank- und hoffentlich bleibt das auch so- nicht mehr, er schaut auch, wenn er sich mal etwas weiter weg entfernt, immer wo ich bin, gibt Bescheid etc.
Was will ich damit sagen: es gibt keine ideale Methode, dem Kind beizubringen, dass es nicht wegrennen darf (was ja dann im Kiga auch ganz andere Dimensionen annimmt- z.B. wenn Kinder über den Zaun klettern und dann das Kind soviel "verinnerlichte Regeln" haben muß, dass es da nicht mitgeht) ist ein Prozess.
Ich fand bei mir und meinem Sohn, dass nicht Verbote am meisten "ankamen" (die ich eigentlich nie einsetze, ich habe noch nie Fernsehverbot, ins Zimmer gehen-Maßnahme oder sonstiges erteilt), sondern die Vermittlung von Lebensrealitäten (dass man eben sterben kann, wenn die Straba über einen rollt) und auch die Vermittlung des Gefühls, dass er für seine Eltern sehr wertvoll ist und deshalb gut auf sich aufpassen muss.
Toi toi toi kommt das bei ihm an und ich bin sehr froh, wie er sich in dieser Hinsicht entwickelt.
Viel Glück und viel Geduld wünscht dir
K.