Das folgende Problem habe ich bereits, von einer anderen Perspektive aus, in einem thread unter "Familienbeziehungen" dargestellt. Es ist ein etwas verwickeltes Problem, das ich hier verkürzt und auf die wichtigsten Aspekte reduziert darstellen möchte.
Mein Ehegott hat einen zwei Jahre älteren Bruder (er ist 33, der Bruder 35), welcher an sich bereits ein unverträglicher Charakter ist. Er galt in seiner Jugend als schwererziehbar - ein Fakt, den mir mehrere Betreuerinnen und Bekannte aus seiner Jugendzeit bestätigten - und ist auch heute noch kommunikationsgestört, völlig uneinsichtig, unverschämt, verbal ausfällig und nur begrenzt fähig, sich wie ein zivilisierter Mensch zu verhalten.
Vor einigen Jahren hat dieser Mann eine Frau aus einem sehr bildungsfernen Elternhaus geheiratet und mit ihr ein KInd gezeugt. Dieses mittlerweile einjährige Kind - GOtt verzeih mir - ist das übelste Blag, das ich seit langem gesehen habe. Zum einen ist es ausgesprochen hässlich, wofür es zwar zweifellos nichts kann, doch ich kann meine ästhetische Wahrnehmung kaum unterdrücken. ES ist rothaarig, glubschäugig und disproportioniert. Dazu kommt, dass seine geistige, sprachliche und motorische Entwicklung nicht altersgemäss ist. Mit anderthalb Jahren kann es sich nur wie ein Frosch rutschend bewegen, kann kein Wort ausser MAMa und PAPA sprechen und zeigt Verhaltensirritationen, die auf eine geminderte Intelligenz schliessen lassen. Hinzukommt, dass es in Gesellschaft in ohrenzerfetzender Lautstärke brüllt. Dieses Kind kann, ohne Übertreibung, stundenlang herumplärren. Seine Eltern, denen ich mittlerweile die Erziehungskompetenz abspreche, betüddeln das Balg dann auch noch und lassen es verständnisvoll schreien, was es in seinem störenden Verhalten natürlich bestärkt.
Wenn sie z.B. auf Besuch sind und das Balg die gesamte Abendgesellschaft durch sein Geplärre zerstört und ich mir anmasse, die Mutter einmal darauf hinzuweisen, dass sie doch bitte im Nebenraum das Kind beruhigen sollte und im schlimmsten Fall gäbe es doch auch Babysitter, werde ich so giftig angestarrt, dass man nur folgern kann "if looks could kill..." Natürlich passiert dann weiter nichts, Junior darf penetrant weiterplärren, und diejenigen Erwachsenen, die nicht im Schreiton diskutieren möchten, dürfen in den Augen meiner Schwägerfamilie eben gehen. Nur: es ist auch mein Haus. Als Gastgeberin will ich mir so ein ignorantes Verhalten seitens der Eltern nicht bieten lassen!
Danke für eure Geduld bei diesem langen posting. Nun folgen die Kernpunkte des Problems:
1. Professionell. Als studierte Psychologin, wenngleich ohne Schwerpunkt auf Entwicklungspsychologie, stellen sich mir bei dieser "Erziehung" und mangelnden Frühförderung die Nackenhaare auf. Was tun?
2. Emotional. Ich hasse das Kind. Ich kriege Kopfschmerzen von diesem nervtötenden andauernden Geplärre. Es regt mich bis zur Aggression auf, dass ein Einjähriger mit seinem Geschrei mein Trommelfell zerreissen soll und seine "Affeneltern" den Filius dafür noch mit besonders liebevoller Zuwendung beschenken und ihm alles durchgehen lassen.
3. Ästhetisch. Darüberhinaus empfände ich wahrscheinlich auch dann Abscheu gegenüber diesem Kind, wenn es stumm wäre. Es ist so hässlich mit seinen Glubschaugen und dem stupiden Blick und wirkt auf mich, Verzeihung bitte, wie zurückgeblieben. Ich empfinde es fast als monströs und will es nicht in meiner Nähe haben. - Übrigens habe ich zwar keine Kinder, mag Kinder im Allgemeinen nicht besonders, komme jedoch mit den meisten Kindern ganz gut zurecht. Diesen ausgeprägten hasserfüllten Widerwillen empfinde ich nur bei diesem Kind.
4. Loyalität. Mein Ehegott würde niemals seinen Bruder zurechtweisen. Lieber lässt er es zu, dass seine Frau am Folgetag unter Migräne leidet und unsere anderen Gäste übereilt das Haus verlassen, weil das Balg seines Bruders das Haus geradezu in seinen Grundfesten erschüttert mit seinem Geschrei.
5. Loyalität2. Mein Ehegott treibt mich auf die Palme, wenn er mir in puncto Bruderssohn widerspricht. Er imaginiert für sich die Rolle des fördernden Onkels, der den Neffen später ins Leben und in die Gesellschaft einführen will. Da dieses Kind ersichtlich kein besonderes Potential zu haben scheint, frage ich mich, was er denn überhaupt fördern möchte. Hallo? Wir haben keine Kinder, u.a. weil er niemals eine Vaterrolle übernehmen wollte, aber das schreiende Balg seines Bruders will er fördern?
Schickt sie alle in die Schwarzwaldklinik!