tonje_878542So wars
Hui, da muss ich ein bisschen ausholen. Ich bin zum zweitenmal verheiratet und Vater von 3 Kindern. Meine Frau hat aus erster Ehe 2 Kinder. Unsere Patchworkfamilie bestand bis vor einem Jahr aus Vater, Mutter und 4 Kindern. Ein Sohn von mir lebt bei der leiblichen Mutter. Die Probleme die dein Sohn macht, hatte ich bis vor kurzem auf zwei Söhne verteilt. Einer macht zwar seine Ausbildung zum Karosseriefachmann, allerdings ist er der Ansicht gewesen, dass er zuhause nichts mehr zu tun braucht und alle für ihn zu kochen, putzen etc. hätten. Das geht natürlich in so einer großen Familie nicht, da hat jeder mitzuhelfen. Jedenfalls eskalierten immer öfter die Gespräche besonders zwischen meiner Frau und ihm, obwohl sie auch mir zuliebe alles für meinen Sohn getan hat. Er führte sich auf wie ein Pascha und machte was er wollte. Ich wollte ihn natürlich nicht verlieren, schließlich hatte ich ihn fast allein großgezogen. Aber es sind dann aber doch sehr viele Dinge passiert, die mehrere Seiten füllen würden, daher will ich darauf nicht näher eingehen. Der Druck von allen Seiten auf mich wurde unerträglich. Jedenfalls habe ich ihm dann im Streit gesagt, dass es besser wäre, wenn er sich eine eigene Bleibe suchen würde. Letztendlich hat sich das als richtig erwiesen. Hatte ich doch erst ein schlechtes Gewissen, bemerkte ich doch schnell, wie gut sein Ortswechsel den anderen Familien- mitgliedern tat. Inzwischen haben alle ein ziemlich entspanntes Verhältnis mit ihm und auch er weiß nun, dass es bei uns doch nicht so schlecht war.
Mein anderer Sohn machte Abitur, ging zum Bund und wartete dann zwei Jahre lang darauf, dass sämtliche Universitäten dieses Landes sich darum prügelten ihn studieren zu lassen. Dazu muss ich sagen, dass ihm bei seiner Mutter der nötige Tritt in den Hintern
fehlte! Er half zwar im Haushalt mit, aber er gammelte sonst die ganze Zeit herum und als die Ersparnisse vom Bund aufgebraucht waren, begann das große Heulen! Dazu sei angemerkt, dass ich in dieser Zeit kein Kontakt zu ihm hatte, da er unbegründeterweise auf mich sauer war! Ich habe aber nie aufgegeben Kontakt mit ihm zu bekommen, auch wenn er alles ignorierte. Und nach zwei Jahren stand er plötzlich etwas geläutert vor der Tür und sagte mir, dass er wohl viel falsch gemacht hätte. Auch war er trotz allem sehr froh, dass ich ihn nicht aufgegeben habe, sonst hätte er sich nicht getraut wieder bei mir zu erscheinen; so sagt er jedenfalls! Inzwischen haben wir zusammen seinem Wunsch entsprechend einen Ausbildungsplatz als Hotelfachmann gefunden. Nun darf er drei Jahre auf Sylt lernen (was für ein Glück). Danach will er noch Betriebswirtschaft studieren. Na, geht doch! Wir sind alle sehr froh, dass sich alles zum Guten gewendet hat!
Das alles kann man natürlich nicht verallgemeinern, Menschen sind nun mal verschieden. Aber aufgeben gilt nicht!!
Wünsche euch jedenfalls alles Gute, wird schon werden.
Liebe Grüße der Launemichel