agathe_12863723So wiet zustimmung meinerseits
er ist in einem alter, in dem er anfängt seine selbsständigkeit zu entdecken und auszuprobieren. ich würd daher nicht einmal von trotz sprechen, sondern eben von autonomie. im übrigen geht ein berühmter dänischer familientherapeut (jesper juul) sogar soweit zu behaupten, dass es keine trotzphase gibt. und wenn es sie gibt, dann sind nicht die kinder trotzig, sondern die eltern :lol: , denn man ist's gewohnt als elternteil, dass das kleinkind von einem abhängig ist und entsprechend mehr oder weniger macht, was man von ihm verlangt. nun aber spricht sich das kind von dieser fremdbestimmung frei (selbständigkeit im gegensatz zur abhängigkeit), die eltern sind es nicht gewohnt und reagieren entsprechend entnervt. auch weil es nicht in ihren "stundenplan" passt. z.b. wenn man es grad eilig hat zur arbeit zu kommen und zuvor noch das kind in den KiGa bringen muss und es plötzlich erklärt, dass es sich die schuhe selbst bindet (was natürlich ewig dauern würde..). in so einem moment tut das kind nichts böses, aber der jeweilige elternteil ist nun mal in eile und legt fest, dass er/sie dem kind jetzt die schuhe zubindet. woraufhin das kind "trotzig" reagiert und darauf beharrt es selber zu machen. entsprechend kann man aber auch sagen, dass die eltern trotzig sind, schließlich beharren sie genauso sturr auf ihren standpunkt wie das kind :-D. jesper juul schlägt an dieser stelle vor, dass man dem kind erklärt, dass man seinen wunsch nach selbständigkeit versteht, es aber grade eilig hat und deswegen selber hand anlegt, beim nächsten maal, wenn dann mehr zeit ist, kann das kind auch selber machen :). (wenn mich nicht alles täuscht kann man das in jesper juul's "das kompetente kind" nachlesen).
natürlich löst das nicht dein problem, aber ich wollte auch nur dazu anregen, die situation aus einer etwas ungewöhnlichen perspektive zu sehen. ansonsten könnt ich im sinne von juul auch noch raten, nicht nur zu begründen, warum er nicht mit der tür knallen darf, sondern auch zunächst einmal danach zu fragen, warum er das überhaupt tut (um mt dir zu spielen? dann sucht euch ein anderes gemensames spiel! weil die tür so ein tolles geräusch macht? - kinder mögen angeblich komische geräusche wie z.b. furzen, weil man diese selten zu hören bekommt und sie entsprechend als ungewöhnlich und lustig empfunden werden - dann sucht eine möglichkeit andere interessante geräusche zu machen, die vielleicht weniger aufdringlich sind, als ein knall!).
und wenn du aus der antwort auf das warum nicht schlauer geworden bist, dann solltest du deine begründung in form einer "ich-botschaft" präsentieren ("ICH verstehe, dass dir das spaß macht, aber ICH möchte, dass du jetzt damit aufhörst, weil..." oder auch ohne "weil", denn angeblich lieben kinder es ihren eltern einen gefallen zu tun, außerdem ist das eine klare - und auch für ein kleines kind - unmissverständliche aussage. im alter von 3 jahren kann er deine rationalen argumente vielleicht nämlich noch gar nicht nachvollziehen, weil das zu weit von seiner lebenswirklichkeit - seiner kleinen welt - weg ist und er noch nicht über die nötigen abstraktionsfähigkeiten verfügt. beispiel: "iss dein essen auf! schließlich haben die kinder in afrika gar nichts zu essen!" dein kind aber denkt: "hä?? :???: aber, wenn ich dieses essen nicht aufesse, dann kann ich es doch den kindern in afrika geben. wenn ich es aber aufesse, dann kriegen die doch erst recht nichts :TRISTE: ")