Kann Dich verstehen
Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation wie Du, nur meiner ist vier ... :-D
Mir ist schon immer bewußt, dass mein Kleiner fixer ist als andere Kinder, aber ich habe mir eigentlich nie Sorgen gemacht, bis ich im Kindergarten von der Leiterin und den Erzieherinnen bestellt wurde und plötzlich von "Hochbegabung" die Rede war. Dieses Wort hat bei mir im ersten Moment riesige Ängste ausgelöst - wie soll ich mit ihm umgehen, werde ich ihm gerecht, wie soll das in der Schule werden, wird er es schwerer als andere haben ...? Jetzt habe ich mich etwas beruhigt, was ich einer guten Bekannten zu verdanken habe, die sagte: "Ist Dein Sohn glücklich? Lacht er? Hat er Kontakt zu anderen Kindern? Dann wirst Du wohl alles richtig machen. Hab Freude an seiner Wißbegier und seinem wachen Geist." :-D Aber das ist nur die eine Seite.
Auf der anderen Seite bin ich sehr verunsichert bezüglich der Schulplanung, weil ich große Angst habe, dass eine normale Einschulung in die Grundschule eigentlich nur schiefgehen kann (er ist gerade vier geworden, zählt im Tausenderbereich, rechnet plus/minus bis zwanzig, beginnt zu lesen und zu schreiben). Und noch größere Angst habe ich, dass er zum Aussenseiter wird, weil er andere Interessen hat (er wundert sich oft, warum die anderen Kiga-Kinder nicht die gleichen Sachen spielen wollen). Und ich merke gerade am eigenen Leib, wie wenig Ahnung Menschen (auch Kinderarzt, Erziehungsberatung) vom Thema "Hochbegabung" haben und habe schon einige negative Erfahrungen gemacht.
Grundsätzlich würde ich Dir raten, erstmal Ruhe zu bewahren und Dich intensiv zu informieren. Das, was Du beschreibst, können Zeichen für eine Hochbegabung sein, müssen aber nicht. Vielleicht ist er einfach "nur" sehr intelligent. Wirklich Aufschluss darüber kann nur ein Test geben. Aber vielleicht ist eine Hochbegabung tatsächlich die Ursache dafür, dass er ein schwieriges Kind ist. Dann wird es Euch sicher helfen, darüber Bescheid zu wissen und ihn möglicherweise anders zu fordern und zu fördern. Wenn Du Vertrauen zu ihnen hast, würde ich den Kinderarzt ansprechen und auch mit den zukünftigen Lehrern reden, damit sie genau darauf achten, wie es Deinem Sohn in der Schule geht. Wenn Du auch Probleme im täglichen Umgang mit ihm hast, würde ich mich individuell beraten lassen und ihn auch testen lassen. Ich schicke Dir per PM ein paar Infoadressen.
Liebe Grüße,
Nicole
PS: Ich selbst weiß noch gar nicht, wie ich weiter damit umgehen soll. Testen oder nicht. Normale Einschulung oder Spezialschule ... Schwierig ...