orinda_12106339Eigentlich schon!
also ich bin jetzt 14, in der 10. Klasse auf dem Gymnasium und habe nach den Sommerferien diesen Jahres die 9.Klasse übersprungen.
Es fing alles damit an, dass meine mündlichen Noten in der 8. Klasse 2. Halbjahr eine leichte Tendenz nach unten aufwiesen. Das lag aber nicht an einer "Null Bock- Phase" wie sie ja viele Schüler in meinem Alter haben, sondern schlicht und ergreifend an Unterforderung. Mir fiel dieses als erstes auf, und deswegen ergriff ich die Initiative und setze meinen Klassenlehrer darüber in Kenntnis. Da ich aber bereits an allen möglichen Förderprogrammen in Mathematik, Deutsch und Englisch teilgenommen hatte und in diesem Rahmen keine weitere Förderung möglich war, beschloss ich zusammen mit ihm, zunächst an Probeunterricht in einer 9. Klasse teilzunehmen. Da ich absolut keine Schwierigkeiten hatte und ich sogar in dieser Klasse die beste Mathearbeit geschrieben hatte, wurde mein Überspringen schließlich, in Rücksprache mit meinen Eltern, auf der Zeugniskonferenz festgelegt.
Natürlich hatte ich die gesamten Ferien über totalen Bammel, ob ich in diesem, ab dann ja nicht mehr Klassen- sondern Jahrgangsstufenverband bestehen könnte.
Auch mit meinen besten Freundinnen gab es Streit, da sie es nicht fassen konnten, dass ich sie einfach nur wegen Unterforderung verlassen wollte.
Doch im Nachhinein fassten wir alle gemeinsam den Entschluss, dass ich ja nicht aus der Welt war, sondern lediglich mit anderen Leuten den Unterricht besuchen würde und wir uns aber trotzdem in den Pausen sehen könnten. So ist es nun auch und wir sind immer noch sehr gut befreundet.
Auch meine Sorge wegen der Mitschüler war völlig unberechtigt, denn ich wurde, zwar mit anfänglicher Vorsicht, aber dennoch herzlich in den Jahrgang aufgenommen und habe jetzt noch ein paar mehr Freunde. Es ist manchmal schon ein wenig komisch, die Kleinste zu sein, was auch noch dadurch verstärkt wird, dass ich jetzt in dem Doppeljahrgang (Wechsel G9/G8) bin und dadurch sogar mit 2-3 Jahre älteren Schülern in einem Kurs sitze. Eigentlich jedoch ist das auch wiederum ganz schön, denn ich werde nicht gemobbt, sondern eher bewundert oder auch - eben weil ich die kleinste bin - als das "Küken" in Schutz genommen. Ich kann mich jedenfalls in keinster Weise beklagen, komme super mit und bin überzeugt davon, dass es die beste Entscheidung war, die ich treffen konnte.
Im allgemeinen gesagt wäre ich allerdings vorsichtig, Schüler zu früh überspringen zu lassen, da es da eben auch der Fall sein kann, dass sie im Endeffekt in den höheren Klassen nicht mehr so gut in der Schule sind oder sogar hinterher hinken ( so jemanden habe ich jetzt nämlich in meinem Jahrgang). Trotzdem würde ich es jedem empfehlen, der von sich aus sagt, dass er auch in den Ferien Stoff nachholen kann/will und auch mit der Trennung von seinen Freunden klarkommt. Ich habe mich jetzt schon für das Sommersemester 2011 an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf als Jungstudent um Fach Mathematik/ Analysis eingeschrieben und bereue nicht, dass ich diesen Schritt gegangen bin, schließlich ist die Vorstellung doch wunderbar, bereits mit 17 vollständig die Universität besuchen zu können und dann, wenn alles glatt läuft, mit 22 in das Berufsleben eines Apothekers einsteigen zu können, oder etwa nicht?! :???: