Liebe Arianna
Tatsächlich ist das eine ganz schwierige Situation. Du machst dir riesige Sorgen um deine Tochter und nun gibt es auch noch Schwierigkeiten mit den Schwiegereltern.
Du fühlst dich von den Schwiegereltern übergangen. Das würde mir auch so gehen. Nur... merkst du, dass du genau das, was du so "krass" findest, mit deiner Tochter machst, wenn du zusammen mit der Psychologin entscheidest, dass sie nicht fahren darf? Das Bedürfnis der Tochter - die sich "zunehmend stabilisiert hat" und den Wunsch äussert zu gehen - wird übergangen.
Wenn du deine eigenen Gefühle des Übergangenwerdens einfach mal beiseite stellst... was nimmst du wahr? Ist es wirklich das Allerwichtigste, dass die Therapie jetzt beginnt? Ist es möglich, dass die Tochter spürt, dass im Moment das Zusammensein mit den Grosseltern die beste Therapie ist? Natürlich, das Verhalten der Schwiegereltern ist nicht korrekt. Könnte es aber sein, dass dieses in keiner Weise gegen dich gerichtet ist, sondern purer Liebe für deine Tochter entspringt? Dass sie spüren, dass der Urlaub fernab aller Psychologen der Enkelin einfach wohl tun würde? Einfach als Denkanstösse.
Egal, welche Diagnose deine Tochter bekommen wird. Du kannst sie nicht vor dem Leben schützen. Du kannst sie nur ins Leben begleiten. Und du unterstützt sie liebevoll, wenn du ihr erlaubst und vertraust, ihre eigenen wahren Bedürfnisse zu spüren und ihnen zu folgen.
Wie auch immer du entscheidest oder schon entschieden hast, ich wünsche euch allen alles Gute.