Es geht nicht anders
Liebe Ute,
leider müssen mein Mann und ich in den Sommerferin beide arbeiten (arbeiten beide im Projektgeschäft). Es geht mir auch nicht um 2 Wochen frei, wir wollen eh den Großen fragen, ob er in ein Ferienlager fahren möchte.
Mir ist es lieber, die Kinder sind in einer liebvollen Betreuung, als wenn ich sie 2 Wochen alleine zu Hause sich selbst überlasse. Es ist das erste Jahr, wo wir beide nicht Urlaub nehmen können, sind sonst immer bereit die Kinder herauszunehmen, wenn möglich.
Ums abschieben gehts also nicht.
Es geht um die Art und Weise und um den Ton und um die Behauptung, wir hätten soetwas unterschrieben. Das haben wir ganz sicher nicht.
Wir haben leider keine Oma, wo die Kinder eine Woche verbringen könnten und so bleibt uns nichts anderes üblich.
Ich weiß nicht wie ich dir das jetzt erklären soll. Die Erzieherin, von der dieser "Hinweis" kam, mischt sich gern in privates der Eltern ein. Wenn sie die Eltern nicht mag, lässt sie es die Kinder spüren. Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob sie das nicht gesagt hat, weil sie befürchtet hat, selbst keinen Urlaub zu bekommen, weil dieses Jahr sehr viele Kinder im Hort sind und die Sommerferien dort verbringen. (Sie hatte schon 3 Wochen Urlaub im April).
Sicher ich gebe dir recht, es wäre für die Kiddies schöner, wenn sie zu Hause bleiben könnten, aber sie wären dann von 7:30 Uhr bis 18:00 Uhr allein im Alter von 5 und 8. Nicht gerade wünschenswert oder?
Außerdem bekommen sie ihre freien Tage ja, es ist dann nur nicht im Sommer, sondern im Herbst.
Ich habs einfach satt, mir ständig anhören zu müssen, ihr verdient doch beide. Ja und? Wenn ich frei nehme ohne Urlaub (habe nur 25 Tage im Jahr), dann bekomme ich kein Geld und kann den Kindern nicht mal kleine Wünsche erfüllen, die nicht mal was mit Geschenken zu tun haben, sondern ein Tierparkbesuch scheitert dann auch schon, von Eisessengehen ganz zu schweigen.
Nun sind 25 Tage zwar nicht wenig, aber in meinem Job sollte man sich 5- 7 Tage für Dezember, Januar extra aufheben, denn da siehts schlecht aus mit Projekten. Das wenn einer von uns zu Hause ist, der Große den Hort gar nicht besucht, ist denen noch gar nicht aufgefallen, er kommt nämlich dann von der Schule sofort nach Hause und die Kleine wird nach dem Essen abgeholt, also sag mir was ich machen soll?
Aufhören zu arbeiten, damit ich auf die Bedürfnisse der Horterzieherin eingehen kann? Denn danach hört es sich für mich an, wenn sie mir im unfreundlichen Ton mitteilt, das man seine Kinder 14 Tage in den Sommerferien aus dem Hort nehmen muß. Mal ganz zu schweigen, von der Reaktion meines Arbeitgebers, dem es immer sehr gefällt, wenn eines meiner Kinder krank ist und ich zu Hause bleiben muß. Wir leben nun mal in einer Welt, wo die Gesellschafft keine Rücksicht auf die Kinder nimmt, ich bin froh, die Möglichkeit des Hortes zu haben, ohne dem könnten wir nicht das Leben führen, was wir uns erarbeitet haben.
Weißt du Ute, ich beneide Mütter und Väter, die ihren Kindern freie Tage ermöglichen können, ich kanns nicht. Meine Kinder verstehen das (zumindest der Große und freut sich auf den Hort, denn da wird eine Menge unternommen). Das was er dort mitnimmt kann ich ihm allein nicht geben (ich nehme an du weißt was ich meine).
Die Erzieherin kennt uns nun seit knapp 8 Jahren, sie sollte wissen, das wir alles tun, was in unseren Kräften liegt.
ebenso herzlichst
Murmel