Hallo meine Lieben,
ich möchte hier eine Diskussion beginnen, und zwar zum Thema "Eltern vs Nicht-Eltern".
Ausschlaggebend waren für mich einige Erlebnisse bei denen ich das Gefühl hatte dass da eine immense Kluft besteht die nicht so recht überbrückbar ist.
Ich möchte euch einige Beispiele nennen und hätte auch gerne eure Meinung dazu.
Zu mir: ich bin 23, weiblich, lebe in einer Beziehung und mag Kinder solang ich weiß ich kann sie wieder zurückgeben ( :mrgreen: ). Ich verfalle nicht in begeistertes Quieken wenn ich ein Baby sehe und irgendwie sind sie für mich nicht "hübsch", "toll" oder "wunderschön". Aber ich renne auch nicht schreiend weg sobald ich ein Baby sehe und schließe in Zukunft Kinder nicht aus.
Ich lebe mit meinem Freund und unserem "kleinen Schatz", einer jungen Chihuahua-Hündin ""Abbey" zusammen in einer Großstadt. Die kleine ist KEIN Kindersatz, wir sind auch nicht Mama und Papa sondern Frauli und Herrchen. Allerdings ist sie, aufgrund von traumatischen Erlebnissen im Welpenalter, ein Hund mit speziellen Bedürfnissen.
Folgende Situationen entstanden so im Laufe der letzten Zeit, und ich frage mich WIESO eigentlich? Ich hoffe auf einen regen Austausch, unter anderem auch wie ich solche Situationen vermeiden/entschärfen kann.
.) "Tatort": die örtliche Hundewiese. Ein eingezäunter spezieller Freilaufbereich für Hunde (für die in der Stadt sonst Leinenpflicht herrscht). Mein Hund hat Angst vor kleinen Kindern. Die sind laut, bewegen sich komisch und sie kann sie einfach nicht einschätzen. Deshalb meide ich Orte wo wir auch nur in die Nähe von Kindern kommen.
Folgende Situation spielte sich ab: wir kommen auf die Hundewiese, ich leine sie ab und sie läuft relativ ruhig mit den anderen Hunden herum.
Nach kurzer Zeit tauchen ein paar Kinder (alter so um die 8-10 Jahre) auf und ärgern die Hunde durch den Zaun. Auch auf mehrmalige Bitte hin lassen sie nicht ab, locken die Hunde mit Essen und ziehen dann an allen erreichbaren Körperstellen (ohren, schwanz,..). Eltern waren weit und breit NICHT zu sehen.
Nach ca 10min (welche für alle Hundehalter recht nervenaufreibend waren) tauchten dann plötzlich die Eltern dazu auf, darunter eine Mutter mit einem Hund an der Leine. Es waren wohl 5 oder 6 Erwachsene, 5 Kinder+ der Hund. Und der Haufen fiel in der Hundezone ein *wein*
Dort randalierte dann nicht nur der Hund dieser "Gruppe" sondern auch die Kinder. Hunde wurden alle herangerufen, abgelegt/angeleint in der Hoffnung die Herrschaften verziehen sich bald. Die Hunde frei laufen lassen traute sich niemand- am ende ziehen die Kinder wieder an den ohren und der Hund schnappt zu. Maulkorb hatte eigentlich niemand mit- wozu auch auf einer HUNDEWIESE?
Die Kinder gingen letzten Endes auch so weit die angeleinten hunde zu belästigen worauf sie irgendwann nach mehrmaligem Bitten und erklären (warum der Hund nun NICHT angefasst werden darf) recht deutlich weggeschickt wurden.
Ende der Situation: die Gruppe "Eltern" beschimpfte die Hundehalter als Assis und drohte mit Polizei und anzeigen. Einsicht dass eine Hundewiese KEIN Spielplatz ist (welcher übrigens 20m weiter in sicht/rufweite war)- Null.
.) Zweite Situation: In einem Restaurant
Mein Freund, eine gute Freundin und ich entschlossen uns essen zu gehen, kochen wollte keiner. Meine Freundin nahm ihre beiden Hunde (2 Schäferhunde) mit da sie danach weiter heimfuhr.
Im lokal suchten wir uns ein ruhiges Eck (abgeschieden von den anderen Gästen), die Hunde lagen brav unter dem Tisch (alle 3).
Leider waren wir den gesamten Abend lang DIE hauptattraktion im Lokal. Ständig kamen Kinder an, versuchten unter den Tisch zu klettern um an die Hunde zu kommen. Die beiden großen bekamen einen Maulkorb drauf, wurden in die hinterste Ecke geschoben. Aber leider verbrauchen 2 Schäferhunde nun mal ein klein wenig Platz.
Im endeffekt kamen wir eigentlich kaum dazu in ruhe zu essen oder uns zu unterhalten da wir ständig Kinder dahatten die wir unter dem Tisch rauspflücken mussten. Die Eltern fanden das auch noch unglaublich witzig- und auf die Bitte ihren nachwuchs doch wegzuholen, wir wollen essen kam nur ein "geh, lassens die Kinder doch, die wollen nur streicheln".
Ich mein, ich find manche Kinder auch recht toll. Aber ich kletter auch nicht den gesamten Abend um den Tisch herum um diese anfassen zu können?
Der supergau kam als dann noch eine MUTTER meinte sie muss mitgrabbeln und kletterte doch ernsthaft aufm Boden vor unserem Tisch herum o.O
Im Endeffekt gab meine Freundin auf, verlies das Lokal mit allen 3 Hunden und ich erzählte den Eltern ein paar takte. Worauf ich als Kinderfeindlich, egoistisch und verzogen bezeichnet wurde. Zum glück hab ich etwas selbstbeherrschung sonst hätten die "lieben kleinen" ein paar neue Worte gelernt. Ich war sprachlos über so viel dreistigkeit.
Und ich sehe nicht ein warum ich nicht un RUHE essen gehen kann? Muss ich nun als Hundebesitzer zwangsweise zuhause bleiben wenn ich nicht belästigt werden möchte? Im Grunde war dies die Kernaussage. "wenn sie nicht wollen dass die Hunde angefasst werden bleibens halt zuhause".
.) nächste Situation spielte sich wieder beim Essen ab, diesmal aber ohne Hunde als Kindermagnet.
Vorneweg: ich verstehe dass Kinder manchmal raunzig, launisch und laut sind. Und dass man es ihnen manchmal nicht rechtmachen kann. Aber das empfand ich dann doch als unangebracht.
Die 2 Familien am Nachbartisch waren nicht leise- gut, das ist mit Kindern normal. Auch dass ständig herumgerannt wurde (und dabei auch 2x der Kellner mitgenommen wurde welcher dabei hochkant unser Essen durch die Gegend warf) kann verziehen werden.
Allerdings empfinde ich es als SEHR unangenehm wenn ein Kind eine geschlagene STUNDE durchbrüllt (weil es irgendwas nicht bekam was es wollte). Sorry, aber ist es so viel verlangt dann mit dem Kind kurz rauszugehen (nicht mal raus aus dem Gebäude aber vielleicht kurz aus dem Gastraum) bevor allen Gästen die Ohren klingeln?
Mein persönlicher Super-Gau war allerdings erreicht als dann, AM NEBENTISCH auf der Sitzbank, eine volle Windel gewechselt wurde. Boah, LEUTE! Ich wisch mir den hintern auch nicht im Schankraum ab! Der Geruch war... der Overkill. wir bezahlten und verliesen die gaststätte, mit uns gleich 5! andere Gastgruppen. Ein Mann wagte es die Mutter darauf aufmerksam zu machen dass er dazu eine Toilette gibt... Na, den genauen Wortlaut gebe ich besser nicht wieder o.O
.) im gegenzug dazu erlebe ich auch oft dass viele Gaststätten nicht Kinderfreundlich sind. Oder auch dass Kinder oft einfach nicht erwünscht sind (inzwischen gibt es ja sogar Hotels wo Kinder ausdrücklich NICHT mitgebracht werden dürfen, Hunde aber schon).
Oft habe ich das Gefühl dass Eltern sehr viel Rücksicht und Verständnis verlangen, andererseits keineswegs bereit sind sich auch nur ein klein wenig Rücksichtsvoll zu verhalten. Seien es die herumtobenden Kinder im Restaurant, das Kind dass munter wie ein Äffchen durch den Bus turnt (sorry, ich will nicht Kissen spielen im Fall eines Unfalls), Kinder sich in der Öffentlichkeit wie die Axt im Walde benehmen...
Ich habe nichts gegen Kinder. Wenn wir mit den großen Hunden unterwegs sind dürfen diese auch gerne gestreichelt werden. Die kleine nicht, die hat einfach ANGST.
Aber ich will in Ruhe essen können. Oder Busfahren. Oder mich durch die Öffentlichkeit bewegen. Manchmal hab ichs auch eilig und kann und WILL nicht dass die Hunde alle 5m von irgendwem gestreichelt werden.
Ich betrete den Hunden keine Spielplätze, keine öffentlichen Wiesen und nichts wo Kinder frei spielen können. Im Park sind die Hunde angeleint/ auf dem Arm und dürfen nicht pinkeln oder gar kacken (könnte ja ein Kind reinsteigen). Allerdings verlange ich dann doch dass mein Hund ab und zu in RUHE und unbelästigt auf einer HUNDEwiese laufen kann ohne dass da eine Schar Kinder hinterher ist wie der Teufel hinter der Seele.
Kindergeschrei oder auch das Weinen eines Kindes stören mich meist nicht- wenn ich allerdings mal schlechte Laune hab lass ich auch mal nen Bus fahren wenn da ein unruhiges Kind drin ist. Ich kann ja die paar Minuten warten. Allerdings möchte ich in einem Lokal nicht über eine Stunde mit schrillen kreischen und Brüllen beschallt werden. Ich setz mich auch nicht mim Ghettoblaster an den Tisch und lass Wizo auf voller Lautstärke laufen oder brülle durch das Lokal..
Mein persönliches Gefühl ist dass Eltern, sobald der Nachwuchs da ist, absolut den Blick für ihre Umwelt verlieren und teilweise glauben man MUSS einem Kind alles verzeihen.
Mein Wunsch wäre- etwas mehr verständnis von BEIDEN seiten. Ich mag Kinder, bis zu einem gewissen ausmaß. Allerdings gibt es auch Menschen die Kinder eben NICHT mögen, und man muss sie nicht ständig damit konfrontieren dass da nun 6 Kinder im Raum sind. So wie der "Kinder-Nichtmöger" die Eltern nicht mit Kinderfeindlichen Sprüchen belästigt.
Wie seht ihr- vor allem als Eltern- das?