Ich bin neu hier und bin aus Verzweiflung beim Wühlen in Internet auf diese Seite gekommen. Ich bin mit einem Mann zusammen (nicht richtig, doch dazu später), der 43 Jahre alt ist( ic bin genaus0 alt) und aus seiner Ex-Ehe eine kleine Tochter, 3 Jahre, hat. Er hat sie jede 2. Woche und ab und zu ist sie auch mal bei uns.
Das Problem fängt erstmal damit an, dass er und ich die Fronten nicht geklärt haben. Er sagt, wir sind kein richtiges Pärchen, dass ich zu unstabil sei( weil ich mich oft zurückziehe, wenn ich traurig bin und dann auch sage, dass ich ja eigentlich nicht möchte, dass er mit mir schläft und dann sage ich ihm auch, dass wir kein Pärchen sind). Ich klage an, dass er zwar mit mir alles Mögliche unternehmen will (auch weil es zu zweit oft besser geht, auch wenn die Kleine da ist) und mit mir schläft, doch nie über seine Ängste und Gefühle spricht. Da ist eine Ex-Frau, die keinen Kontakt zu ihm hält, ihm die Kleine nur durch Dritte empfangen läßt. Sie hält nur kurzen Kontakt per SMS zu ihm. Da ist sein Hang, sich als Frau!!!!verkleiden zu wollen und stundenlang in Trangsgenderbörsen herumzusuchen, um Geschichten der ehemaligen Männer zu lesen. Ich meine, dass da sehr mehr bei ihm brodelt, doch er meint einfach, dass er sich als Frau fühle, möchte aber nicht weiter in die Tiefe gehen.
Ich widerum habe eine sehr traumatische Kindheit hinter mir mit sexuellem Missbrauch und alkoholischer Mutter und Aufwachsen in einer Pflegefamilie. Ich bin also selber ein Scheidungskind und da meine Mutter Alkoholikerin war und mein Stiefvater sich an mir vergriffen hat, habe ich keine Liebe erfahren. Ich kann diese Themen jedoch nie mit ihm besprechen, er hat auch keine Empathie für mich.
Er widerum kommt aus einer Familie in der Leistung über alles zählte und es ein hohes Kompetenzgerangel unterhalb der Geschwister gab.
Er freilich geht nicht in die Tiefe, schaut nicht, was er an schädlichen Mustern aus seiner FAmilie mitbekommen hat, sondern schaut immer sehr gerne auf die Fehler anderer. So reden wir jeden TAg!!! über meine 10 kg. zuviel und dass es mein Blutdruck beeinflußt und er kneift mir ständig in meine Fettpolster. Wenn ich ihm sage, dass es mich verletzt, sagt er, er mache das nur, um mich schneller zum abnehmen zu bewegen, damit ich keinen hohen Blutdruck bekomme. Ich jedoch habe immer das Gefühl, dass er sich daran weidet, wie ich mich darüber ärgere.
Das lenkt ihn natürlich von seinen eigenen Problemen ab, die er nie mit mir bespricht. Er sitzt dann lieber tagelang vor dem Computer und arbeitet. Wenn ich mit ihm reden will, kommt er mit irgendwelchen Theorien, vergräbt sich in seine Zeitung und gut ists.
Meine große Angst: ich bin eifersüchtig auf sein Kind, weil er bei ihr zärtlich sein kann, weil er mir auch gesagt hat, dass sein Kind immer die Nummer 1 sein wird, weil er sie verwöhnt und ihr keine Grenzen setzt. Wenn er da ist, dreht sich alles nur um Papa, Papa, Papa. Keiner zählt da. Ich kann das zwar irgendwie nachvollziehen, weil er Angst hat, die Kleine zu verlieren, doch wenn ich ihm sage, dass sie ihn doch als Mensch, als Vater mehr braucht als als ihr alles gebender Vater, versteht er das nicht. Ich sage ihm dann, dass ich vaterlos aufgewachsen bin und dass ich weiß, wie wichtig die Beziehung eines Vaters ist und dass er sie ja auf gar keinen FAll verliert, weil sie ihn braucht. Doch vielleicht hat er Angst, dass seine Ex-Frau ihn von seiner Tochter entfremdet, ich weiß es nicht.
Ich widerum bin eifersüchtig, weil ich nie einen Vater hatte, der sich so für mich eingesetzt hätte, auch wenn ich manchmal an seiner aufrichtigen Liebe für die Kleine zweifle, weil er sie auf einen Podest setzt. Ist sie nicht toll? Ist sie nicht eine kleine Königin? Guck mal wie schlau sie ist! Was kaufe ich meiner Tochter nur? Und immer meine Tochter, fast nie nennt er sie beim Namen. Und er sagt, wenn sie sieben ist, wird sie zu ihm kommen. Wenn ich ihm sage, dass er das doch jetzt noch gar nicht wissen kann, sagt er, er weiss es, weil er meint, sie habe es bei ihm besser als bei der Mutter. Klar, im Moment ist er der Sonnenscheindaddy, der die Kleine nur alle 2 Wochen hat und seine Ex diejenige, die alles regeln muß. Auf der anderen Seite hat sie ihn ja sitzen lassen und ist mit der Kleinen einfach weggegangen und hat ihn sitzengelassen und nur einen Brief hinterlassen. Das muß für ihn seht traumatisch gewesen sein.
Ich meine oft, dass diese Beiden Eltern einen Machtkampf auf Kosten ihres Kindes ausfechten. Ich selber habe nie Kinder haben wollen, weil ich meiner Selbst sehr lange Zeit sehr unsicher war und ein Kind nicht in meine ungelösten Traumen verwicklen wollte und auch nie einen Mann gefunden hätte, dem ich hätte so sehr vertrauen können. Aber jetzt stehe ich wieder mal in einem Dreiecksverhältnis, bin irgendwie zwar mittendrin, doch stehe auch sehr daneben und habe das Gefühl, dass es hier sehr unehrlich zugeht, dass, wie in meiner Kindheit, sehr viel manipuliert wird und die ganzen unterdrückten Gefühle sich einen Weg, aber den falschen Weg, suchen.
Ich schreibe hier sehr durcheinander und rase von einer Begebenheit zur Anderen, doch daran merkt ihr, wie viel Unaufgearbeitetes in mir ist!!!
Das Problem ist auch dass ich seine Ex nicht kenne und nur Briefe gelesen habe, in denen sie schreibt, wie sehr sie sich von ihm eingeengt gefühlt habe. Ich kann leider gar nichts beurteilen und ich fühle mich so hilflos dem Gegenüber, weil a) ich mich an meine eigene Kindheit zurückerinnere, in der auch alles so diffus war und die Eltern nicht miteinander sprachen b) weil ich nicht an ihn rankomme und ihm nicht richtig vertraue und nicht weiß, ob er das, was er mir erzählt, auch so richtig ist, weil ich oft meine, es ist durch seine Brille gesehen und die ist manchmal sehr eintönig, wie ich meine c) ich mit meiner Eifersucht alleine gelassen werde d) weil ich mit ihm über meine Eifersucht und meinen schlechten Gefühlen rede, auch über die Traumen meiner Kindheit redet, doch er sich aber nie outet, er meint, bei ihm sei alles gut gewesen, auch sagt er, er verstünde gar nicht, warum seine Ex so plötzlich weggegangen sei (und das glaube ich ihm nicht, weil Frauen normalerweise immer warnen und reden wollen, bevor sie den letzten Schritt machen)
Also, alles total kompliziert und wird wahrscheinlich auch nicht besser, weil er nicht reden will.
Auf der einen Seite möchte er, dass ich mit ihm mitkomme, wenn er seine Kleine besucht, auf der anderen Seite, wenn ich irgendetwas sage, sagt er, dass ich kein Recht hätte, mich da einzumischen.
Ich meine oft, er sucht bei mir eine Art Nestwärme und auch einen Nutzen für sich selbst, wenn
s aber brenzlig wird, zieht er sich zurück und da reagiere ich mit der Zeit immer zickiger, weil ich nicht ausgenutzt werden möchte, wenn er das Gute nimmt, soll er auch das Schlechte nehmen. Ich meine auch, er hat noch gar nicht das Ganze Gerangel mit seiner Ex. klarbekommen (klar, wenn er mit ihr auch immer so wenig geredet hat, dann wird mir klar, warum nichts je zwischen den Beiden gelöst wird). Er müßte sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, auch die die weiter hinter ihm liegt, bevor er eine gute, respektvolle Beziehung eingehen kann. Ich müßte mich auch wieder mehr um meine Belange kümmern und endlich meine traumatische Vergangenheit aufarbeiten.
Was meint ihr dazu? Hat Jemand einen Tip, eine Anregung? Kennt Jemand meine Situation und wie ist sie damit umgegangen? Es wäre toll, wenn ich auf diesem Wege etwas Hilfe fände, um meine Situation zu verbessern.
Danke im voraus!