Neulich habe ich mit einer Bekannte telefoniert, die ich schon länger nicht mehr gesprochen habe. Irgendwie kam dann das Gespräch auf die Oma bzw. die Mutter dieser Bekannten und wir tauschten uns darüber aus. Wir stellten fest, dass es uns ähnlich geht. Wir haben zwar Mütter und Schwiegermütter, aber beide interessieren sich NULL für das (einzige!) Enkelkind.
Mich würde mal interessieren, ob es noch mehr Mamas hier gibt, deren Kind(ern) von der Oma oder von den Omas kein Interesse entgegenbracht wird. Ich finde diese Situation ehrlich gesagt unter aller ...
Meine eigene Mutter hat sich vor mehr als 20 Jahren von meinem Vater scheiden lassen, liess uns der Praktikabilität wegen bei meinem Vater (wenig Verdienst, wir waren schon fast erwachsen). Sie verliess meinen Vater wegen eines Mannes, der ihr "die grosse Welt zeigte". Nach einigen Kritiken von unserer Seite und auch Kritik von seiten Ihrer Familie, brach meine Mutter den Kontakt zu uns vollkommen ab und "tingelte" durch die Welt. Das war es, was sie wollte. Nachdem der Mann offensichtlich nicht ganz monogam war, suchte sie wieder Kontakt zu ihrer Familie und mir, ihrer Tochter. Mein Sohn wurde geboren und uns fiel auf, dass das Interesse am Enkel doch mehr als gering war. Wir wohnen 10 Minuten mit dem Auto auseinander, und sahen uns vielleicht 3 x im Jahr (!!!). Meine Mutter war krampfhaft auf der Suche nach einem neuen Mann, griff ein paar Mal ins Klo und hat nun mit Ihrem jetzigen Freund offensichtlich das grosse Los gezogen. Man fährt 5 x im Jahr in Urlaub, jedes WE sind sie unterwegs, es wird nicht angerufen, es wird sich nicht gemeldet. Und bitte. Ich habe durchaus den Versuch gemacht und mehrmals angerufen und gemeint, dass sich unser Sohn freuen würde, wenn er mal mit der Oma was unternehmen könnte. Fehlanzeige. Kein Interesse. Ein derartiger Anti-Familienmensch ist mir noch nicht untergekommen. Ich missgönne meiner Mutter ihr unbeschwertes Leben nicht, finde es aber absolut unmenschlich, was da abgeht. Ihr reicht 2 x sehen im Jahr, zu allen Geburts- und Feiertagen wird uns ein Hunderter in die Hand gedrückt.
Meine Schwiegermutter ist ähnlich drauf. Vor 10 Jahren starb ihr Mann, dem es reichte, jeden Abend auf der Couch zu kuscheln. Angeblich war es die grosse Liebe und meine Schwiemu hat sich SEHR angepasst. Eine sehr unterwürfige Frau, die immer nachgibt. Nun war der Mann tot, und Schwiemu wollte wieder leben, verständlich. Seit dieser Zeit, sie ist auch seit 10 Jahren in Pension, ist sie unterwegs. Nicht weltweit, so meine Mutter, aber doch im näheren Umfeld, mal Norwegen, mal andere Länder in Europa, mit ebenfalls verwitweten Freundinnen. Zu uns findet sie den Weg 1 x im Jahr, wenn es hochkommt. Mittlerweile wohnen wir im Haus mit Gästezimmer, es wäre also alles KEIN PROBLEM. Aber sie will nicht. Sie hat zwar ein Auto und das wird auch täglich benutzt und damit wird auch in den Urlaub gefahren. Aber in unsere Stadt, knappe 400 km entfernt, möchte sie sich nicht wagen. Immerhin war sie zum Schuleintritt unseres Sohnes da, Wahnsinn! Das hat nicht mal meine eigene Mutter schaffen wollen, die wollte lieber arbeiten....aber trotzdem. Mein Sohn ist beiden egal. Weder rufen sie an, um mal mit ihm zu quatschen, oder ihn mal zu fragen (er ist 7, da gibts ne Menge zu erzählen), noch werden mir irgendwelche Fragen über ihn gestellt. Nix, nada, niente. Der Junge ist ihnen vollkommen schnurz.
Neulich im Radio hörte ich den Begriff der "Mallorca-Oma". Obwohl es eigentlich traurig ist, musste ich doch schmunzeln. Ich bin bestimmt niemand, der die tägliche Anwesenheit einer Grossmutter verlangt, ich möchte auch nicht, dass Oma permanent einspringt, wenn ich wegen meines Jobs in Schwulitäten komme, aber so GAR NICHTS? Ich finde dies menschlich unter aller ... Musste ich jetzt mal sagen, nachdem meine Mutter gestern nach 3 Monaten mal wieder eine Pflichtanruf absolvierte und sich erkundigte, wie es mir denn ginge. Und kein Wort vom Enkel. Ich begreife dies einfach nicht.
Gruss, Kiki