Diese vermutung ....
.... der ärztin ist schlichtweg eine frechheit und nichts wieter als üble nachrede.
vielleicht kann ich bißchen licht ins dunkle bringen, auch wenn es bei deinem problem sicher nicht direkt weiterhilft.
kennst du zB den personalschlüssel für erzieher in einer regelgruppe mit 3-6 jährigen? 1,5 erzieher auf 25 kinder. mit diesen 1,5 stellen, sprich, knapp 58 arbeitsstunden pro woche für 25 kinder, muß alles abgedeckt werden. vorbereitungszeit für die gruppe, teambesprechung, elterngespräche, urlaub und krankheitstage der jeweils anderen erzieherin, sonderposten, wie zB extra stunden für die vorschulkinder und ähnliches, ..... glaub mir, da kommt so einiges zusammen, was den wenigsten wirklich bewußt ist.
dazu kommt dann noch, daß immer mehr kinder sonderförderung nötig hätten. zB in ballungsgebiten mit vielen migranten, hast du teilweise mehrere kinder, die kein wort deutsch sprechen, ganz zu schweigen von den dazu gehörenden eltern, in sozial schwächer gestellten gegenden, hast du meist mehr als nur ein kind, welches entwicklungstechnisch hinterher hinkt, .....
viele kinder kommen in die kita und wissen weder, wie man eine jacke anzieht, noch was tischmanieren sind, soziales verhalten ist meist leider auch eher wneig vorhanden, was nun nicht alleine nicht hgegenseitiges schlagen oder treten bedeutet, sondern zB auch die hilfsbereitschaft kleineren gegenüber, ....
das arbeitspensum ist alleine in den letzten jahren enorm gestiegen. sowohl, was den bedarf der kinder betrifft, bzw die zeit, die jedes einzelne bräuchte, als auch, was eltern, regierung, ... verlangt.
im grunde ist das ganze nicht mehr zu leisten. dem beruf kann man eventuell noch in ruhigen gegenden irgendwo ländlich, einigermaßen nach kommen, ansonsten ist es eher reine verwahrung.
ich hab genau aus diesem grund meinen beruf an den nagel gehängt und das obwohl ich ihn gerne gemacht habe, bzw gerne mit kindern arbeite, bis heute.
aber es ist einfach nicht möglich.
und das zu guter letzt dann sogar noch für einen gehalt, der den beruf eher zur berufung werden läßt und eine 5 jährige ausbildung, die man sich selbst finanzieren muß, weil man nur im 5. jahr einen geringen gehalt als praktikant erhält.
dazu kommen dann noch jede menge älterer kollegen, die eine ausbildung, wie sie heute von erziehern gemacht wird, niemals genossen haben. sie sind einfach hineingewachsen oder haben es sich selbst beigebracht. wie geht man zB plötzlich mit migrationskindern um, die kein wort deutsch sprechen? wie mit den eltern? wie mit anders gläubigen? wie läuft ein elterngespräch, bei dem das kind als dolmetscher dabei sitzt? was ist ADS? usw. usf.
in vielen fällen, ist man einfach auf die hilfe der eltern angewiesen, eben weil es einfach nicht mehr geht, weil das ende der fahnenstange schon vor jahren erreicht wurde.
das alles soll dir jetzt kein schlechtes gewissen machen, aber dir eventuell ein anderes bild auf diesen beruf ermöglichen.
natürlich haben die erzieherinnen dich darum gebeten, dich darum zu kümmern, eventuell, weil sie es einfach nicht mehr leisten können und sie nicht wollen, daß dein kind ungesagt untern tisch fällt. genau das passiert leider häufig, wenn sich eltern nicht kümmern, obwohl die erzieher etwas angeregt haben.
eine erleichterung wäre eine diagnose für deinen sohn alleine schon deswegen für die erzieher, weil dadurch die gruppenstärke sinkt. ein integrationskind setzte zumindest vor 10 jahren die maximale gruppenstärke von 25 auf 20 kinder, bei gleicher erzieheranzahl herab und schaffte zusätzlich einige stunden für eine integrationskraft für diese gruppe.
das ganze hat also eher nichts mit der verabreichung von ritalin oder dessen herbei sehnen zu tun, auch wenn es eventuell solche fälle geben mag, sondern viel mehr damit, daß es einfach nicht mehr geht.
ach ja, real betrachtet sahen knapp 58 stunden folgendermaßen aus. meine kollegin hatte eine arbeitszeit von 9-12 uhr. in diese zeit wurden elterngespräche gelegt, was in etwa 0.5 - 1 eines pro woche war. in diese zeit viel das turnen, was eine stunde betraf, die vorschul vorberietung, was wöchentlich eine stunde betrug, und wenn sie im urlaub war oder krank, dann hatte ich nur für genau diese zeiten eine kollegin aus einer anderen gruppe zur verfügung. nun darfst du dir gerne ausrechnen, wie man es dabei noch anstellt überhaupt auf toilette zu gehen, gecshweige denn eine mittagspause zu machen. und wer mal 2-3 stunden alleine mit 25 3-6 jährigen verbracht hat, der weiß, was das heißt. da bleibt kaum eine minute, gecshweige denn irgendetwas für sonderförderung. das ist am ende reine aufbewahrung, damit die kinder beim abholen hoffentlich noch genauso heile sind, wie beim bringen in der früh.