Liebe Eltern,
ich hätte gerne Eure Meinung zu diesem Thema. Ich werde weiter im Text, meinen Sachverhalt bzw. meine Bedenken offenlegen und bitte um Kommentare von Müttern oder Vätern die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben. Noch lieber ev. die Meinung deren Kinder, falls diese schon alt genug sind um eine solche zu äußern. Weiters möchte ich drum bitten sachlich zu bleiben und keinen der TeilnehmerInnen der Boshaftigkeit, Egoismus oder Ähnlichem zu bezichtigen.
Ich bin Mutter eines 2jährigen Mädchens. Sie ist ein glückliches, liebes Kind. Ich habe nicht den Eindruck, dass ihr irgendetwas fehlt. Die Trennung von ihrem Vater erfolgte vor ihrer Geburt. Daher hat sie ihn nie richtig kennegelernt. Nun steh ich vor der Entscheidung was für mein Kind gut sei.
Um vorab die "klassischen" Kommentare, die auf meinen Egoismus abzielen aus dem Weg zu räumen,... Es gab Probleme und Differenzen (unüberbrückbare) zwischen uns Eltern, doch ich lasse meine eigenen Emotionen außen vor. Und möchte hier sachlich und gelassen die Pros und Contras der Thematik diskutieren.
Nach ihrer Geburt bzw. einem Streit der im Krankenhaus entfachte, äußerte er die Meinung die Kleine gar nicht zu sehen. Mit der Begründung, er müsse ja nicht.
Das nächste Mal als er sie sah, war seine Mutter bzw. deren Besuch der Grund für das nochmalige Wiedersehen. Im Zuge dieser Gelegnheit bekam er wieder die Möglichkeit das Kind regelmäßig zu besuchen. Was ungefähr drei Mal gut ging und danach haben wir ihn über ein Jahr lang nicht gesehen. In dieser Phase hat es mich sehr erschüttert, dass er das Kind als ... bezeichnete, weil sie nicht bei ihm am Arm bleiben wollte.( Sie kannte ihn ja nicht!)
Als sie dann 1,5 Jahre alt war, kam sein Bruder zu Besuch und er nahm wieder Kontakt auf. Auch diesmal hab ich es zugelassen. Wieder kamen wir zu einer Übereinkunft wie und wann er sie sehen kann. Das waren keine fixen Zeiten, das sollte nach seinen und meinen Möglichkeiten kurzfristig vereinbart werden. Über einen Zeitrum von ca 2 Monaten, habe ich ein Protokoll geführt, ob er gekommen sei wie vereinbart, wie lang er blieb und wie der Besuch generell abgelaufen sei. Kurzgesagt: das Protokoll wirft ergibt ein schlechtes Bild. Teilweise waren Fußballspiele bzw. deren Übertragung wichtiger, das Kiffen, bzw. das fehlende Auto (wir haben in Wien sehr gute öffentliche Anbindungen)
Als Grund für den Kontaktabbruch, nennt er unsere Diskussion darüber wann ein Kind Eier(zu Ostern) bemalen soll. Da meine Nichte und mein Schwager auf Grund seiner Arbeitszeiten, nicht eher als am Ostersonntag dazugekommen sind. Seit Ostern hat er sich nicht gemeldet oder erkundigt wie es ihr geht.
An meiner Tochter merke ich wenn das Wort "Papa" "fällt, allerdings einen Stimmungseinbruch. Von lustig und heiter auf ruhiger und leiser. Sie ist noch zu klein um mir mitzuteilen was sie empfindet. Daher ist es meine Aufgabe das Beste für sie zu tun.
Nun, mein Ex-Partner ist jemand der unfähig ist ihr Liebe zu schenken. Sein Verhalten wirkt sehr kühl und irgendwie distanziert. Bzw. gar erzwungen.
Aus psychologischer Sicht, könnte die mangelnde Liebe väterlicherseits dazuführen, dass sie Minderwertigkeitskomplexe entwickelt. Diese fehlende Liebe ist aber ein gleichbleibender Faktor unabhägig davon ob sie Kontakt haben oder nicht.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob ich mein Kind immer wieder einer Situation aussetzten soll, wo sie mangelnde Liebe erfährt. Sprich diese Wunden immer wieder aufgerissen werden, wenn er wieder "Zeit und Lust" hat sie zu besuchen.
Wie lang man sein Kind anlügen soll/darf, warum der Papa nicht kommt?
Was ist schlimmer ein schlechter Vater oder gar keiner?
Vorab danke