Falsche Person
Hallo Sandie,
ich kenne dein Problem nur zur Genüge! Ich bin zwar nicht verheiratet und ich hab bislang noch kein Kind, aber ich bin seit sehr langer Zeit mit meinem Freund zusammen und seine Mutter wohnt nebenan (auch "schön"). Von Anfang an hat sie mich merken lassen, das ich nicht gut genug für ihren Sohn bin und was sie von mir hält. Immer habe ich versucht, es ihr Recht zu machen, aber ich bin in der Hinsicht gescheitert. Anfangs hatte sie einen Schlüssel - ständig schnüffelte sie herum, ständig fehlten Dinge. Jeden Morgen (egal ob Alltag oder Sonntags) verlangte sie nach einer Tasse Kaffee (sie hat keine Kaffeemaschine und kochen tut sie schon gar nicht). Ich hatte immer gehofft, das sie sich an mich gewöhnen würde. Da sie sich nichts kocht, habe ich auf Wunsch von meinem Freund, für sie mit gekocht. Dann hieß es: ich sei dreckig und kochen könne ich auch nicht. Das Essen wurde weggeworfen! Oder aber: wenn sie wußte, ich koche für sie mit, dann kam sie an und erzählte mir: tut mir leid, aber ich habe schon gegessen. Davon hatte ich die Nase voll, den Bogen aber hatte sie an dem Tag überspannt, als sie eines schönen Tages mit ihrer Bekannten bei mir in der Stube saß und sich verhielt, als würde sie hier wohnen (Anmerkung: ihre Wohnung ist wirklich schmutzig und dort kann sie keinen hinein lassen - es ist wirklich so). Ich dachte, ich gucke nicht richtig - später kam dann noch die Nichte von meinem Freund. Während sie es sich mit ihrer Bekannten bei uns gemütlich gemacht hatte, war ich bei einer Freundin, die um die Ecke wohnt. Die Nichte von meinem Freund trug eine Tüte mit interessantem Inhalt: ich hatte für eine Party einige Snacks eingekauft und die befanden sich nun in der Tüte. Anstatt diese Frau zur Rede zu stellen, bat ich meinen Freund, sie raus zu werfen. Er tat es nicht.
Tags darauf stand sie plötzlich hinter mir in der Küche und hat mich sehr erschreckt. Sie sah mich grinsend an und "entschuldigte" sich. Ich hielt die Situation nicht mehr aus und habe, ohne das sie es mit bekam, ihr den Schlüssel weggenommen. Bis heute denkt sie, das sie den Schlüssel verloren hat :-D.
Meinem Freund zu Liebe habe ich weiterhin für die mit gekocht...das Essen habe ich dann "speziell" gewürzt (man erinnere sich: ich bin dreckig und kann nicht kochen). Irgendwann habe ich das ganz eingestellt, mit dem Hinweis: entweder ich koche nur noch für uns oder gar nicht. Das hat gewirkt.
Vor einigen Wochen aber kam es zum absoluten Stillstand meines Kontaktes zu ihr: sie befand sich bei ihrem Bruder (ein paar Dörfer weiter). Ich hatte meinen Freund gefragt, ob ich sie abholen soll, damit er nicht extra fahren muss. Er meinte, ruf sie an und frag nach. Ich rief dann bei seinem Onkel an und sie meinte, das ich sie abholen solle. Kurz darauf stand ich dann vor dem Haus und wartete...und wartete. Ich entschloss mich zu klingeln, damit sie rauskommt. Als sie dann kam, sparte sie nicht mit Kommentaren, das ich ja schon warte, obwohl ich ja sonst immer zu spät wäre. Sie ritt auf dem Thema so rum, das mir der Geduldsfaden riss und ich meine Stimme erhob. "Es reicht, halt endlich mal deinen Mund!" entglitt es mir. Mit einem Mal schrie sie mich an: Was denkst du, wer du bist? Du benimmst dich wie eine Gräfin, dabei kommst du aus der Gosse! - Platt sagte ich: ach, ich komme aus der Gosse? - "Das hab ich nie gesagt!"...Ähm, ok, dann werd ich mir das wohl eingebildet haben, obwohl meine Ohren gut funktionieren. Sie beschimpfte mich weiter und ich hab sie angeherrscht, das sie gefälligst den Mund halten soll. "Du brauchst mich nicht anzuschreien!" - Da hab ich dann gemeint: IN MEINEM AUTO SCHREIE ICH SO LAUT UND SO LANGE ICH WILL ! DU HÄLST JETZT DEINEN MUND ODER ICH VERGESSE MICH ! Tja, den Rest des Weges war es ziemlich still in meinem Auto und innerlich hab ich gekocht. Wegen so einer verlasse ich mein Niveau nicht! Als ich meinem Freund davon berichtete, schüttelte der nur den Kopf und konnte es nicht begreifen, das seine Mutter so reagiert. Endlich hatte sie mal das ausgesprochen, was sie immer von mir dachte. Das Schlimmste nur: ich bin zuckerkrank und mein Blutzucker ist dadurch gefährlich angestiegen - viel hat zur Ohnmacht nicht gefehlt. Es hat mich eine Woche und viele Nerven gekostet, den Zuckerwert wieder auf normalen Stand zu bringen.
Am folgenden Tag hat er sich draußen mit seiner Mutter unterhalten. Sie sagte ihm, ich hätte sie angeschrieen, wie eine Furie. Dann meinte er: selber Schuld, was sagst du auch solch schlimmen Dinge. Auf einmal fing sie an zu weinen und sagte: die alte Sau soll mal bei der Wahrheit bleiben, gib mir sofort die Dinge wieder, die ich euch gegeben habe. Die kann jeder haben, aber nicht die asoziale ... . Hätte ich gewußt, was du dir da angelacht hast, dann hätte ich dich nie unterstützt. An ihrem Verhalten kann man erkennen, aus was für asozialen Verhältnissen sie kommt. Meine Eltern haben immer auf ihrer Seite gestanden und meine Mutter hat immer liebevoll für uns alle gekocht (am Wochenende gab es immer Essen). So dankt diese Person es, das wir immer versucht haben, sie in unser Leben zu integrieren. Ich habe meinen Eltern davon berichtet und sie waren geschockt. Auch habe ich es meiner Mutter untersagt, sie je wieder am Wochenende zu bekochen. Wenn diese Person mein Elternhaus betritt, dann gehe ich! Ich habe klar Stellung bezogen und von diesem Weg lasse ich mich nicht abbringen. Mein Freund leidet unter dieser Situation - ich will ihn nicht von seiner Mutter weglocken, das ist nicht das was ich möchte. Ich habe ihm gesagt: ich will nicht, das du dich von deiner Mutter fernhälst, ich werde sie ignorieren und sie soll mich einfach nur in Ruhe lassen. Mehr möchte ich nicht. Dieser Zustnad hält nun schon drei Wochen und ich merke, das ich immer gelassener werde. Mit dieser Person bin ich fertig - selbst wenn sie sich entschuldigen sollte (das wird sie sicherlich nicht tun), werde ich ihr das abnehmen. Ich, und auch meine Eltern, waren lange genug ihre "Leibeigenen" und wer sich so aus dem Fenster lehnt, muss ich nicht wundern, wenn er rausfällt. Ignoranz ist die schlimmste Strafe und um mich selber zu schützen, fahr ich nun diese scharfe Schiene. Sie läßt nicht mit sich reden, nur ihre Meinung ist die einzig Wahre. Sie kann und darf sich gern überall durchfressen (sie kocht sich nichts und einkaufen geht sie auch nicht/ das machen alles entweder ihre ungeliebte Schwiegertochter [mittlerweile ihr Liebling - wie lange noch?] oder ihre Tochter [ihres Zeichens das schwarze Schaf der Familie], aber bei mir spielt sich nichts mehr ab.
Ausgerechnet eine Person, die im Müll anderer Leute rumwühlt, sagt mir, das ich aus der Gosse komme - unfassbar, aber leider wahr.
Wenn euer "zweites Standbein" gut läuft, dann distanziert euch von dem ersten. Gerade mit einem Kind kann es ja wohl nicht wahr sein, das sie einfach weniger Geld überweist. Ihr werdet es mit Anstrengungen auch ohne sie schaffen und wenn dein Mann komplett hinter dir steht, dann wird er auch mit ihr abschließen können. Ohne eine "Abnabelung" wird eure Beziehung nicht lange halten. Der Auszug war schon ein guter Anfang.
Mittlerweile fühle ich nichts mehr für seine Mutter - weder hass, noch sonst irgendwas. Sollte irgendwann mal etwas mit ihr sein, dann werde ich zwar den Arzt oder so kommen lassen, aber sie anfassen werde ich gewiß nicht.
Vielleicht habe ich mit meiner wirklich wahren "Geschichte" einen Tipp vermitteln können. Nicht unterkriegen lassen und immer mit deinem Mann reden! Vertrauen ist zwar gut, aber: die meisten Schwiegermütter machen auf einmal einen auf Freundschaft, aber VORSICHT... ich hab es selber erlebt und nun fällt es mir noch schwerer, Vertrauen zu anderen aufzubauen.
Lieber Gruß
Sylvia