Informiere dich gut!
Es gibt auch entsprechende Internetseiten. Gibt einfach mal "Zirkumzision" beziehungsweise "Circumcision" bei google ein und lies dich ein bisschen ein.
Mein jüngster Sohn hatte urologische Probleme, unter anderem rezidierende Blasenentzündungen.
Der Urologe riet uns zur Zirkumzision.
Alle meine Freundinnen meinten dann, ich solle zu dem und dem Arzt in der nächstgelegenen Großstadt gehen, der würde 20 solcher Operationen am Tag machen - ein Schnipp, und schon sei das ganze erledigt.
Ich hatte allerdings früher einen Freund, der ebenfalls aus medizinischen Gründen beschnitten war, und wir hatten erhebliche Probleme beim Sex. Er war so unempfindlich an der Eichel, dass er sehr lange brauchte, um zu "kommen" - ganz im Gegensatz zu mir.
Das eingeschränkte Sexualempfinden habe ich dann auch mehrmals gelesen, dass es an der Beschneidung liegt.
Wir sind dann in ein Kreiskrankenhaus in der Nähe und der Urologe dort hat uns ans Herz gelegt, nur eine "plastische Zirkumzision" vornehmen zu lassen. Da wird wirklich nur der Teil der Vorhaut entfernt, der zu eng ist und die Beschwerden verursacht.
Die OP ist natürlich erheblich aufwändiger, als alles komplett wegzuschneiden. Der Operateur muss an dem winzigen Piepmatz dann noch winzigere Stiche setzen. Und auch die Wundpflege ist aufwändiger.
Aber wir haben uns dafür entschieden - und sind sehr zufrieden. Äußerlich ist der Penis meines Sohnes von Laien nicht von dem eines unbeschnittenen zu unterscheiden. Die Vorhaut umschließt die Eichel auf gesamter Länge.
Vor allem sind wir froh, keine komplette Beschneidung haben machen zu lassen, weil hinterher herauskam, dass die Blasenentzündungen überhaupt nicht durch die Phimose verursacht wurden - sondern von einer zu engen Harnröhre.
Was dann in einer erheblich aufwändigeren OP gerichtet werden musste.
Ich kann jeder Mutter nur empfehlen, wenn es irgend geht, die Piepmätze ihrer Kleinen im Naturzustand zu lassen.
Mein Großer hat mit etwa fünf Jahren gelernt, unter der Dusche und in der Badewanne seine Vorhaut zurückzuschieben und sich sauber zu machen - und vorher sollte man da auch gar nicht groß dran rummachen.
Seid froh, wenn mit euren Kindern urologisch alles in Ordnung ist!
Und so eine OP-Wunde kann sich auch immer infizieren!
Mein Sohn hatte sechs Wochen einen Bauchdeckenkatheder weil er sich nicht mehr entleeren konnte und über den Schlauch sind multiresistente Keime in seine Blase gewandert.
Er musste drei Wochen lang intravenös mit vier verschiedenen, hoch aggressiven Antibiotika behandelt werden.
Mein Fazit - im Krankenhaus wird man erst richtig krank...